Beim ITF-Tennisturnier in Horn schlägt die 17-Jährige die an Nummer drei gesetzte Norwegerin Eikeri und reagiert ganz cool.
Hamburg/Glinde. Als der große Coup vollbracht war, nahm die krasse Außenseiterin Noma Noha Akugue (17/Club an der Alster) am Mittwoch ihren 6:3, 6:1-Erfolg in der ersten Runde des ITF-Tennisturniers in Hamburg-Horn gegen die an drei gesetzten Ulrikke Eikeri (28/Norwegen) gelassen zur Kenntnis. Die Glinderin gönnte sich beim Matchball nicht die kleinste Geste des Triumphs.
„Ich bin halt ohne große Erwartungen in diese Partie gegangen“, erklärte Akugue ihre Zurückhaltung. Doch das Turnier im Leistungszentrum des Hamburger Tennisverbands hatte seine erste faustdicke Überraschung.
Noma Noha Akugue sorgt für Überraschung in Hamburg
Akugue ist bei dem zweitklassigen ITF-Turnier als Lokalmatadorin lediglich mit einer Wildcard ins Feld gerutscht. Die Schülerin wird in der Weltrangliste auf Position 1655 geführt, hat bei den Erwachsenen bisher noch wenig Turniererfahrung gesammelt. Dafür konnte sie schon Mitte Dezember bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Biberach glänzen und sicherte sich dort den Titel.
Ihren Lauf setzte sie nun auch am Mittwoch zu Jahresbeginn gegen Eikeri fort, ließ der Nummer 260 der Welt mit einer verblüffend souveränen Vorstellung keine Chance. Immer wieder setzte Akugue erfolgreich ihre wuchtige überrissene Rückhand ein. „Meine Vorhand ist eigentlich sogar noch stärker“, schätzt das Toptalent aus dem Porsche Junior Team.
Im Achtelfinale wartet eine Sandplatzspezialistin als Gegnerin
Das wusste wohl auch ihre Gegnerin. Eikeri, mit der Erfahrung von elf Siegen bei ITF-Turnieren ausgestattet, mied die Vorhand der Deutschen, wo sie konnte, und schaltete nach dem verlorenen ersten Satz zwischenzeitlich auf Serve and Volley um, um Akugues Rhythmus zu brechen – alles vergeblich. Denn selbst von ihrem zwischendurch wackelnden Aufschlagspiel ließ sich die Glinderin nicht aus der Ruhe bringen. Fast immer, wenn längere Ballwechsel zustande kamen, hatte die Außenseiterin das bessere Ende für sich. Nach 80 Minuten verwandelte sie ihren zweiten Matchball zum 6:3, 6:1-Endstand.
Am Donnerstag trifft sie nun im Achtelfinale auf die italienische Sandplatz-Spezialistin Jessica Pieri, die Nummer 294 der Welt, und hofft vor allem auf eine frühe Ansetzung („Wartezeiten kosten immer so viel Kraft“).
Weiteres Glinder Top-Talent scheitert an Auftakthürde
Im Doppel-Wettbewerb ist Akugue ebenfalls noch dabei. Gemeinsamt steht die 17-Jährige mit ihrer gleichaltrigen Partnerin Nicole Rivkin aus Hannover als einzig verbliebene deutsche Paarung im Viertelfinale. Dort trifft das Gespann ebenfalls auf die an Nummer drei gesetzten Anna Bondar/Tereza Mihalikova aus Ungarn und der Slowakei. Ebenfalls in Glinde beheimatet, ist das Toptalent Eva Lys. Die 18-Jährige verlor jedoch ihr Auftaktspiel gegen die Ungarin Bondar mit 2:6, 6:7.