Bergedorf. Derzeit kommen etwa 60 Schutzsuchende pro Tag aus der Ukraine nach Hamburg. Wo Geflüchtete in Bergedorf unterkommen können.
Die Gewerbeschule muss auf absehbarer Zeit auf die Nutzung ihrer Sporthalle verzichten. Die Halle wird in eine Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine umgewandelt. Dies teilt das Bezirksamt auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Hintergrund ist die kontinuierliche Zahl der Schutzsuchenden aus dem von Russland überfallenen Land. „Die Notunterkunft in der Sporthalle der Gewerbeschule ist eingeplant“, erklärt Pressesprecher Lennart Hellmessen. Ferner sollen die bereits bestehenden Notunterkünfte Curslacker Neuer Deich I und Brookkehre erweitert werden.
Bezirk Bergedorf prüft Standortideen auf Realisierbarkeit
Der Zeitdruck ist enorm. Derzeit kommen etwa 60 Flüchtlinge pro Tag aus der Ukraine nach Hamburg. Doch die bestehenden Kapazitäten sollen höchstens noch für etwas mehr als eine Woche reichen. Die Sozialbehörde sucht also händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten.
Wie in der Flüchtlingskrise 2015 kommen nun wieder Sporthallen, ehemalige Großmärkte und Hotels ins Blickfeld der Planer der Sozialbehörde. Selbst das Aufstellen von Zelten soll wieder denkbar sein.
Und wie damals wendet sich die Sozialbehörde in ihrer Not an die Bezirke. „Die Sozialbehörde steht in regelmäßigem Austausch mit den Bezirken, um weitere Unterbringungsmöglichkeiten für die Geflüchteten zu finden“, erklärt Stefanie Lambernd von der Pressestelle der Behörde.
Einem „permanenten Austausch mit der Sozial- und der Innenbehörde“ zu diesem Thema bestätigt auch der Pressesprecher des Bezirksamtes Bergedorf. „Dabei werden Standortideen sorgfältig auf Realisierbarkeit geprüft“, sagt Hellmessen.
Erweiterung und Verdichtung von bestehenden Notunterkünften
Dabei habe sich die Erweiterung der Unterkunft Brookkehre und auch die Verdichtung in der Unterkunft Curslacker Neuer Deich I ergeben. Beides sei aber noch nicht realisiert. „Über die festen Unterkünfte hinaus gibt es in Bergedorf diverse Unterbringungen in Hotels“, sagt der Behördenmann. Geplant, aber noch nicht realisiert ist ferner die Notunterkunft für Flüchtlingen in der Sporthalle der Gewerbeschule.
Neben dieser Dreifeldhalle sollen noch gleichgroße Sporthallen auf St. Pauli, in Winterhude und Altona als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden. Wie groß die Not ist, lässt sich aus aktuellen Verhandlungen der Sozialbehörde schließen, das ehemalige Postbankgebäude in der City Nord anzumieten. Damit stünden auf einen Schlag 40.000 Quadratmeter zur Verfügung.
Die Immobilie befindet sich zwar wie von der Behörde gefordert in einem guten Zustand. Die Ex-Postbank am Überseering müsste allerdings noch für die Belange einer Notunterkunft hergerichtet werden.