Bergedorf. Die marode aber sehr beliebte Brücke über die Bille wird komplett abgetragen. Vor dem Austausch ist keine Sperrung geplant.
Grünspan, teils morsche Bretter und auch tragende Balken machen keinen guten Eindruck mehr. Die Pionierbrücke über die Bille am Bergedorfer Gehölz muss dringend saniert werden, bestätigt Henning Grabow vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer: „Der Senat hat uns beauftragt, das Projekt zu koordinieren. Voraussichtlich im Herbst geht es los.“
Gebaut 1967 von Wentorfer Bundeswehr-Pionieren
Erstmals seit ihrem Bau 1967 durch Pioniere des Wentorfer Panzergrenadierbataillons, wird die bei Spaziergängern und Radlern beliebte Brücke aber nicht als Holzkonstruktion neu aufgestellt. „Dann wäre sie zu schwer für die Widerlager aus Stahlbeton, die tief im Untergrund des Bille-Ufers stecken“, sagt Grabow. „Wir sparen uns ihren Austausch und errichten den Neubau aus GFK, Glasfaserverstärktem Kunststoff.“
Neubau wird großteils vormontiert geliefert
Wie weit die Kosten so unter den zuletzt prognostizierten 1,9 Millionen Euro bleiben, lässt er offen: „Die Ausschreibungen laufen bereits, da halten wir uns mit Angaben zum Budget zurück.“ Definitiv werde der Neubau zu großen Bauteilen im Werk vormontiert, was Arbeitszeit und Lärm im Schutzgebiet Bille erheblich reduziere. Alles werde eng mit der Stadt Reinbek abgestimmt, die gleichzeitig den angrenzenden, gut 50 Meter langen Steg erneuern wird, der über das nördlich angrenzende Feuchtgebiet führt.
Sperrungen führten 2011 zu Protestwelle
Gesperrt wird die Brücke nur während der Bauarbeiten. Zu schwer wiegt die Erinnerung an 2011. Damals war sie vor der Reparatur fast ein Jahr lang gesperrt, was heftige Bürgerproteste auslöste. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Brücke übrigens im Sommer 1998, als Luftlande-Pioniere aus Wildeshausen das Bauwerk ganz neu konstruierten – damals auch nach einjähriger Sperrung wegen Baufälligkeit.