Hamburg. Das Bezirksamt hatte angekündigt die Einrichtung schließen zu wollen. Mit den Akteuren vor Ort wurde aber nicht gesprochen.

Nachdem das Bezirksamt Bergedorf angekündigt hatte, das Spielhaus am Kurt-Adams-Platz schließen zu wollen, schlagen die Wellen hoch. Vor allem, weil mit den Akteuren vor Ort nicht vorab gesprochen wurde. Gibt es wirklich keinen Bedarf mehr für ein solches Angebot für Sechs- bis 14-Jährige in Lohbrügge? Warum aber sieht das Amt stattdessen einen Bedarf für eine Kita an selber Stelle? Solche Fragen sollen nun auf einer öffentlichen Anhörung besprochen werden. Damit beginnt die Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses am heutigen Dienstag um 17.30 Uhr.

Jugendhilfe-Ausschuss diskutiert über Schließung des Spielhauses

Dabei wurde schon auf der vergangenen Sitzung reichlich über die zuzulassenden Referenten gestritten: Vertreter freier Träger hätten dazu gern auch Dr. Gunda Voigts, HAW-Professorin für offene Jugendarbeit, gehört oder den Verein der Hamburger Spielhäuser. FDP und SPD indes sprachen sich dafür aus, lediglich die örtlichen Beteiligten aus Lohbrügge einzuladen. Zu denen gehört etwa das mobile Kinderprojekt (Mobilo) der Awo.

Sowohl die CDU als auch die Linken hatten Anfragen an die Bezirksversammlung gestellt – vor allem geht es um die Rahmenbedingungen, denn noch 2019 war das Spielhaus mit 1,4 Personalstellen ausgestattet und verfügte über Honorarmittel von 33.000 Euro. Doch schon im Vorfeld der öffentlichen Anhörung macht Bergedorfs Sozialdezernentin Sabine Steffen klar, dass sich die Politik hier in Sachen des Bezirksamtes einmische: „Beim Personal gibt es kein Mitspracherecht, da wird sich nichts Wesentliches ändern.“

Weiteres Thema ist die Bergedorfer Ombudsstelle in der Jugendhilfe

Wer bei der öffentlichen Online-Sitzung zuhören möchte, schickt eine Mail an den ausschussdienst@bergedorf.hamburg.de und bekommt den entsprechenden Link geschickt. Weiter auf der Tagesordnung steht die Bergedorfer Ombudsstelle in der Jugendhilfe. Hier können ratsuchende junge Menschen und Eltern eine unabhängige Anlaufstelle haben, um kostenlos und vertraulich auch über Probleme mit dem Jugendamt zu sprechen.