Hamburg. Es werden keine Hamburger Bezirkszahlen mehr veröffentlicht. Die Befürchtung: Bergedorfer gehen laxer mit der Pandemie um.
Die Zahl der Corona-Patienten im Agaplesion Bethesda Krankenhaus in Bergedorf bleibt auf konstant hohem Niveau: Exakt wie vor einer Woche behandelte die Klinik am Dienstag 15 Menschen, von denen vier auf der Intensivstation lagen. Keiner musste beatmet werden.
Die Patienten sind zwischen Mitte 30 und Mitte 80 Jahre alt. Acht von ihnen sind ungeimpft, darunter nur einer auf der Intensivstation. Dass die anderen drei Patienten doppelt geimpft und in einem Fall geboostert sind, sieht das Krankenhaus weniger als Impfdurchbruch, denn als Erfolg der Impfung: „Andernfalls hätten wir hier mehrere künstlich beatmete Patienten, wenn nicht sogar Tote“, sagt Klinik-Sprecher Matthias Gerwien.
Mediziner befürchten laxeren Umgang der Bergedorfer mit der Pandemie
Mit gemischten Gefühlen sieht er die Entscheidung der Gesundheitsbehörde, ab sofort keine Corona-Inzidenz für Bergedorf und die anderen Hamburger Bezirke mehr zu veröffentlichen. „Für uns ist sie ein wichtiger Gradmesser, um bei den Patientenzahlen etwas in die Zukunft zu schauen. Selbst wenn sich die Hospitalisierungsrate dank des etwas leichteren Verlaufs der Omikron-Variante davon gerade etwas entkoppelt hat“, sagt Gerwien.
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Er fürchte allerdings einen laxeren Umgang der Bergedorfer mit der Pandemie, wenn es keine Information über die Infektionslage im direkten Wohnumfeld mehr gibt. „Abstandsregeln, regelmäßige Tests und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes könnten weniger ernst genommen werden.“