Glinde. Für Miriam Butkereit aus Glinde verringern sich durch die Abreise die Chancen aufs Olympia-Ticket.
Für die beiden Glinder Weltklasse-Judo-Kämpferinnen Miriam Butkereit und Mascha Ballhaus endete der Grand Slam in Tiflis, noch bevor er so richtig begonnen hatte. Der Deutsche Judo-Bund zog am Freitag sein gesamtes Team aus Georgien ab, nachdem es bei einem internationalen Trainingslager der Männer vor der Veranstaltung einen Corona-Ausbruch gegeben hatte.
40 bis 50 Personen sollen betroffen sein
Nach Schätzungen des Verbandes sollen 40 bis 50 Personen betroffen sein. Laut Sportinformationsdienst gibt es sechs Fälle im deutschen Männerteam und auch einen im Frauenteam, das an dem Trainingslager gar nicht teilgenommen hatte.
„Die Möglichkeit, wichtige Olympia-Qualifikationspunkte zu erkämpfen, ist für unseren Verband nun leider nicht mehr gegeben, aber die Gesundheit und Unversehrtheit aller Sportler, Trainer und Betreuer hat selbstverständlich oberste Priorität“, betont der Sportvorstand des Deutschen Judo-Bundes, Hartmut Paulat.
Rückschlag im Vergleich mit Olympia-Konkurrentin
Besonders bitter ist die Entwicklung für Miriam Butkereit, die sich noch Chancen aufs Olympia-Ticket für die Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) ausgerechnet hatte. Mit ihrem zweiten Platz und einer absoluten Weltklasse-Leistung beim Grand Slam im Februar in Tel Aviv hatte die 26-Jährige ihren Rückstand auf ihre drei Jahre jüngere Konkurrentin Giovanna Scoccimarro deutlich verkürzt und wollte dieses Ergebnis nun in Tiflis bestätigen. Daraus wird nun nichts mehr.
Fraglich ist auch, ob die Deutschen nun angesichts der Umstände überhaupt noch zum abschließenden Grand Slam nach Antalya (1. bis 3. April) reisen werden. Nach den Wettkämpfen in Tiflis und Antalya sollte die Nominierung für Tokio vorgenommen werden. Vieles spricht nun dafür, dass es bei der ursprünglichen Nominierung von vor einem Jahr bleibt und Scoccimarro, die Juniorinnen-Weltmeisterin von 2017, in Tokio in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm die deutschen Farben vertreten wird.
Gegnerin von Mascha Ballhaus wartete vergeblich
Schade ist es auch für Mascha Ballhaus. Die 20-jährige Glinderin hätte bereits am Freitag in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm antreten sollen und hätte dank einer günstigen Auslosung gute Chancen gehabt, weit zu kommen. Stattdessen fand sich ihre erste Gegnerin, Sita Kadamboeva aus Usbekistan, ganz allein auf der Matte wieder.