Börnsen. Der SV Börnsen II kommt im Derby gegen Dassendorf II nicht über ein 2:2 hinaus. Nun müssen sie um den Klassenerhalt bangen.
Corona hat die Fußball-Kreisliga fest im Griff: Sechs der elf Partien in den heimischen Staffeln 3 und 5 fielen aus. Doch auch die wenigen Begegnungen, die stattfanden, reichten aus, um für einige Vorentscheidungen in der Tabelle zu sorgen. So baute der Tabellenführer der Staffel 5, Concordia II, seinen Vorsprung, durch einen 4:0-Heimsieg gegen den Oststeinbeker SV II auf zehn Punkte vor dem Tabellenzweiten TSG Bergedorf II aus und darf den Meisterschaftssekt schon kaltstellen.
In der Staffel 3 kommt es am Freitag zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer TSV Reinbek und Verfolger SC Wentorf II (19.30 Uhr, Theodor-Storm-Straße). Beide waren am Wochenende von Spielausfällen betroffen. Somit fokussierte sich zwangsläufig alles auf den Abstiegskampf, wo es der auf einem Abstiegsplatz liegende SC Vier- und Marschlande III (2:3 gegen den FC Lauenburg) verpasste, seine Mitkonkurrenten unter Druck zu setzen; die Chance für den SV Börnsen II im Derby gegen die TuS Dassendorf II, unserem „Spiel der Woche“, den Vorsprung auf die gefährdete Zone auszubauen und an den vor ihm liegenden FC Bergedorf heranzurücken.
Dassendorfer Eckenkünste und Marvin Möllers Treffsicherheit
Die Verteidiger der Hausherren wussten um die gefährlichen Einwürfe von Dassendorfs Daniel Otremba. „Achtung, der Ball kommt gleich wie eine Ecke!“, warnten sich die Börnsener Spieler in der 23. Minute gegenseitig. Doch geholfen hat es nicht: Zwar verpasste Chibugo Luke einen der gefürchteten Einwürfe, aber am zweiten Pfosten stand TuS-Liga-Leihgabe Marvin Möller parat und netzte zur verdienten 1:0-Führung ein (23.). Die war noch schmeichelhaft. Zum einen hatte SVB-Keeper Marc Brockmöller einige Bälle pariert und sein Team so im Spiel gehalten, zum anderen hatte er Glück, als Pfosten und Latte halfen (4., 17., 18., 19.). Die Gäste ließen zu viel liegen. „Es ist eine Mentalitätssache“, sagte Dassendorfs Trainer Mathias Drast. „Wir haben eine junge Truppe. Die erste Halbzeit war sehr gut, aber daraus müssen wir mehr Kapital schlagen.“
Im zweiten Durchgang steigerten sich die Börnsener. Für Coach Christian Somann war das keine Überraschung: „Wir haben momentan einen Strudel nach unten und Angst, einen Fehler zu machen. Wir brauchten das Gegentor, um wach zu werden. Erst danach lief es.“ Mehr Spielanteile, mehr gewonnene Zweikämpfe und mehr Zug zum Tor wurden in der 73. Minute belohnt: Philipp Rössing traf aus stark abseitsverdächtiger Position. Als Marcel Boll sechs Minuten später einen Foulelfmeter zum 2:1 verwandelte, hatte der SVB das Derby gedreht und war nun ganz nah dran am Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Doch durch Möllers zweiten Treffer glich Dassendorf noch zum 2:2-Endstand aus (86.). „Wir hätten die Partie fast über unsere linke Seite verloren, über die auch der Elfmeter zustande kam“, analysierte Drast. „Wir kommen zurück und verteilen dann Geschenke“, bedauerte Somann. „Aber der Punkt ist sehr wichtig für uns.“