Hamburg. Vor allem Jugendliche sind gefährdet, sich religiös begründet zu radikalisieren. Hamburger Sozialbehörde fördert Demokratie-Projekt.
Sie lehnen weltliche Gesetze und die Werte westlicher Gesellschaften ab: Salafisten sind „fromme Altvordere“ und bekennen sich zu einer ultrakonservativen Strömung des Islam. Über ihr von der Sozialbehörde gefördertes Projekt „Salafismus, Stärkung des Sozialraums“ will die internationale Sozialarbeiterin Larissa Bode dem Bergedorfer Jugendhilfeausschuss berichten, der am Dienstag, 27. April, tagt.
Und sie nennt Zahlen: „Im Dezember 2019 wurde in Hamburg ein Salafismus-Potenzial von 740 Anhängern gezählt, davon waren 384 Personen dem gewaltbereiten Dschihadismus zugeordnet.“ Inzwischen sei es etwas ruhiger geworden um den Islamischen Staat (IS), zumindest sei weniger öffentliche Propaganda wahrnehmbar.
Wie dem Salafismus begegnen? Sozialprojekt sensibilisiert Pädagogen
Das Projekt der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz hat sich vorgenommen, „pädagogische Fachkräfte zu befähigen, auf provokatives Verhalten von Jugendlichen zu reagieren“, erklärt Larissa Bode. Es gehe um die religiös begründete Radikalisierung von Jugendlichen in Hamburger Stadtteilen – wie etwa in Neuallermöhe.
„Salafismus ist eine zeitgenössische Jugendkultur, auf die man sehr kultursensibel eingehen muss.“ Schließlich dürften Jugendliche durchaus mal provokativ sein – „und nicht gleich bei den Salafisten Gehör finden“.
Auch in Bergedorf könne man einen neuen Arbeitskreis gründen
Zuletzt in Jenfeld seien Pädagogen zwei Jahre lang geschult worden. Auch in Bergedorf könne man einen neuen Arbeitskreis gründen oder die lokale Bildungskonferenz für die Demokratie-Förderung nutzen.
Die Sitzung des Jugendhilfeausschusses, die um 17.30 Uhr beginnt, ist öffentlich, wenn auch online: Wer sich per E-Mail an ausschussdienst@bergedorf.hamburg.de anmeldet, bekommt einen Link geschickt.