Hamburg. Entgegen dem Bundestrend nimmt die Zahl weiter ab. Laut Verfassungsschutz hat Hamburg dennoch eine “starke salafistische Szene“.

Die Zahl der radikalen Islamisten in Hamburg ist in den ersten Monaten dieses Jahres weiter zurückgegangen. Nach Angaben des Verfassungsschutzes leben derzeit 714 Salafisten in der Stadt, 15 weniger als noch im Januar.

Ihre Zahl ist seit Mitte 2018 rückläufig. Der Rückgang sei erfreulich, sagte der Sprecher des Landesamtes, Marco Haase, der Deutschen Presse-Agentur. „Dennoch hat Hamburg nach wie vor eine vergleichsweise starke salafistische Szene.“

Gegen den Bundestrend: Zahl der Salafisten in Hamburg sinkt

Von den 714 Salafisten seien 358 gewaltorientiert, also sogenannte Dschihadisten. In diese Kategorie zählt der Verfassungsschutz bereits solche, die den militanten Dschihad verbal oder durch Postings in sozialen Netzwerken unterstützen. 428 der Hamburger Islamisten sind den Angaben zufolge deutsche Staatsbürger, 212 von ihnen haben demnach aber noch einen zweiten Pass.

Die Entwicklung in Hamburg stehe gegen den Bundestrend, sagte Haase. Denn in ganz Deutschland nehme die Zahl der Salafisten weiter leicht zu. „Dieser Trend hat aber deutlich an Dynamik verloren.“ Als Gründe dafür nennt er unter anderem die Aufklärungsarbeit des eigenen Hauses oder das Verbot der salafistischen Infostände. Außerdem habe der die Terrormiliz „IS“ durch ihre territorialen Niederlagen und die reduzierte Aktivitäten an Attraktivität verloren.

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Dennoch werde der Hamburger Verfassungsschutz „die salafistische Szene sowie das islamistische Spektrum insgesamt auch künftig intensiv beobachten und im Visier behalten“, sagte Haase.