Schwarzenbek. Seit 1993 ist Sven Reinke ununterbrochen Fußball-Trainer beim SC Schwarzenbek. Diese Ära endet nun. Sein Nachfolger steht schon fest.
Sven Reinkes erste Aufgabe beim SC Schwarzenbek war ein „Haufen Aussortierter“, wie er selbst sagt. Diese scheinbar talentfreien sechsjährigen Jungen zu trainieren traute der damalige Jugendleiter Wolfgang Kubbutat 1993 einem selbst erst 16-Jährigen zu.
Reinke schaffte es, seine Leidenschaft für Fußball weiterzugeben, begleitete die „Aussortierten“ bis ins Herren-Alter als Trainer und formte sie zu passablen Amateurfußballern.
Nach 28 Jahren beim SCS hört Sven Reinke als Trainer auf
Während dieses Team heute geschlossen bei den Alten Herren spielt (Mindestalter 32 Jahre), ist Sven Reinke auch im 28. Jahr in Folge Trainer irgendeiner Schwarzenbeker Fußballmannschaft. Lange war er erfolgreicher Coach der zweiten Mannschaft, die er zu zwei Aufstiegen und ins Pokalfinale führte. Inzwischen trainiert er die „Erste“, die in der Bezirksliga spielt, in der fünften Saison.
„Ich war ein bisschen amtsmüde“
Doch am Ende der Spielzeit, die wegen der Corona-Pandemie pausiert und womöglich auch abgebrochen wird, endet die lange Ära des Sven Reinke als Trainer bei „seinem“ Verein. Für immer, wie der 43-Jährige versichert. „Das ist doch nichts Bahnbrechendes. Ein Trainer hört auf, ein neuer kommt“, sagt er lapidar. „Und um ehrlich zu sein: Ich war ein bisschen amtsmüde und wollte nicht mehr die fünfte Rückwärtsrolle in der Trainerausbildung des DFB mitmachen.“
Nach Abstieg: Reinke kehrt den „Scherbenhaufen“ auf
Reinkes Mission ist erfüllt. Er führte den SCS aus seiner größten sportlichen Krise der jüngeren Vergangenheit. 2016 stand der Verein kurz davor, seine erste Mannschaft wegen Spielermangels aus der Landesliga abzumelden. Das alte Team hatte den Club mitten in der Saison nach dem Ausstieg eines Sponsors verlassen. Reinke erklärte sich bereit, den „Scherbenhaufen“ (Team-Manager Florian Leibold) zusammenzukehren. Dafür brach er schon nach wenigen Monaten seine einzige kurze Auszeit vom Trainerjob ab, die er nach zehn Jahren als Zweite-Herren-Coach eigentlich einlegen wollte.
Mit der flugs zusammengestellten Not-Elf konnte er den Abstieg zwar nicht verhindern, stoppte aber den drohenden freien Fall bereits eine Klasse tiefer in der Bezirksliga. Und das ohne finanzielle Mittel und teure auswärtige Spieler, sondern mit Schwarzenbeker Jungs.
Als Vorsitzender des Fördervereins die Zukunft im Blick
Nebenbei kämpfte er als Vorsitzender des Fördervereins für den im Bau befindlichen Kunstrasenplatz und für die Zukunft seines SCS. Darum kehrt Reinke der Mannschaft auch nicht komplett den Rücken, sondern steigt zum Liga-Manager auf.
„Weil es beim SCS drumherum viel Potenzial gibt“, wie der 43-Jährige sagt. Besonders das Sponsoring für den Gesamtverein hat er im Auge. „Wir wollen unsere Jugendtrainer und Schiedsrichter besser bezahlen und ausstatten“, weiß Reinke aus eigener Erfahrung, dass es sich lohnt, sich um engagierte Ehrenamtliche zu bemühen.
Neuer Trainer kommt vom Breitenfelder SV
Derweil hat Sven Reinke seine erste Aufgabe seines neuen Betätigungsfeldes als Liga-Manager bereits erledigt und seinen eigenen Nachfolger gefunden. Finn Apel, der das Team derzeit mit ihm zusammen trainiert, wird es nicht. Apel sucht eine neue Herausforderung.
Dafür kommt David Martensen als neuer Trainer. Der 33-Jährige ist aktuell beim Breitenfelder SV in der Landesliga Schleswig-Holstein im Amt. „Er arbeitet erfolgreich mit jungen Leuten. Das passt zu unserem Weg“, sagt Sven Reinke.