Hamburg. Ab sofort wird der Club mit 10.000 Euro pro Jahr gefördert. Aber nur, wenn das Bergedorfer Bezirksamt die gleiche Summe drauflegt.
Der absehbare Wegzug der Bücherhalle aus Lohbrügge nimmt dem Leseclub des Kinderkulturhauses Kiku am Lohbrügger Markt seinen wichtigsten Anker. Denn auch wenn der Club seit seiner Gründung vor zehn Jahren mehrfach für seine Erfolge ausgezeichnet wurde, nämlich Hunderte Kinder aus teils bildungsfernen Elternhäusern zu Bücherwürmern gemacht zu haben: Es fehlt bis heute eine gesicherte Finanzierung.
Club in Lohbrügge bekommt einen jährlichen Zuschuss von der Kulturbehörde
Das soll sich nun ändern – zumindest ein bisschen, wie die Kulturbehörde auf einen Vorstoß der Bergedorfer Bezirksversammlung mitteilt. Die Hamburger haben entschieden, den Leseclub ab sofort mit 10.000 Euro pro Jahr in Form eines festen Zuschusses aus Mitteln der institutionellen Leseförderung zu unterstützen. Allerdings nur dann, wenn auch Bergedorfs Bezirksamt jedes Jahr noch mal die gleiche Summe drauflegt.
Diese Summe von zusammen 20.000 Euro entstammt laut Behörde einem Konzeptentwurf des Kiku aus dem vergangenen September. Demnach brauche es den Betrag, um das gewohnte Programm für die vier- bis 13-jährigen Besucher des Clubs zumindest in 2022 aufrechterhalten und teils ausbauen zu können. Ob das auch in den Folgejahren ausreichen wird, bleibt offen.
Kooperation mit der Bücherhalle zugesagt
Deshalb hatte die Bezirksversammlung gefordert, den Leseclub zusätzlich in die institutionelle Förderung der Stadtteilkultur aufzunehmen und zumindest fachlich dauerhaft von den Hamburger Bücherhallen unterstützen zu lassen.
Bei der Stadtteilkultur winkt die Kulturbehörde bereits ab: Es sei dort schlicht zu wenig Geld im Topf, um einen weiteren festen Zuschuss-Empfänger in Bergedorf aufzunehmen. Allerdings soll es tatsächlich eine feste Kooperation mit der Bücherhalle geben, auch schon bevor sie voraussichtlich im Herbst von der Lohbrügger Fußgängerzone ins Erdgeschoss des neuen Körber-Hauses vis-à-vis vom CCB umzieht.
„Die Bücherhalle hat zugesagt, das Kiku und seinen Leseclub bei der Erweiterung seines Medienbestandes und des neu aufzubauenden Leihbetriebes zu beraten.“ Zudem würden Medien zur Verfügung gestellt, insbesondere mehrsprachige Bilderbücher. Und bei Veranstaltungen soll der junge Leseclub künftig nicht mehr nur Gast in der Bergedorfer Bücherhalle sein. Es werde auch umgekehrt gehen: Das Team der Bücherhalle kommt zu Besuch in den Leseclub.