Ochsenwerder. Bei Sannmann wird ein Fest gefeiert, in dessen Zentrum das rote Nachtschattengewächs steht. Was Besucher sonst noch erwartet..

Die Mitarbeiter der Gärtnerei Sannmann erwarten etwa 1000 Besucher, wenn am Sonnabend, 30. Juli, am Ochsenwerder Norderdeich 50 ein Tomatenfest mit Möglichkeit zur Selbsternte gefeiert wird. Zuletzt drehte sich in der Demeter-Gärtnerei im Sommer 2019 alles um das rote Nachtschattengewächs. Dieses Mal gibt es für die Besucher so viele neue Tomatensorten wie noch nie, die einem Geschmackstest unterzogen werden können.

Zwischen 14 und 18 Uhr erwartet die Besucher ein umfangreiches Programm für die ganze Familie: Auf den Feldern, in den Folientunneln und Gewächshäusern können Gemüse, Kräuter und Blumen geerntet werden. Ein „Selbsternte-Taxi“ (Trecker mit Anhänger) bringt die Besucher dorthin, fährt alle halbe Stunde im Kreis über das weitläufige Gelände. Der Trecker startet im vorderen Hofbereich nahe den Hauptgebäuden an der Deichstraße. „Bezahlt wird an einer zentralen Kasse“, sagt Gärtnerei-Inhaberin Alina Sannmann (29). Für die Selbsternte-Produkte werde weniger als im regulären Verkauf verlangt.

Demeter-Gärtnerei erklärt den biodynamischen Anbau

Die Sannmann-Gärtner Markus Walkusch-Eylandt und Julian Becker bieten Führungen für Erwachsene an, bei denen sie den Teilnehmern Hintergründe zum biodynamischen Anbau liefern. Start ist um 14.30 und 16.30 Uhr. Sönke Sannmann (32), Bruder von Alina Sannmann und Mit-Geschäftsführer, und Gärtnerin Anne Scheel werden Kinder durch die Gärtnerei führen – von 14.15 und 16.15 Uhr an.

Die Betreiber des Gemüse-Abos informieren über ihre Angebote, verkaufen Tomatensuppe. Für Kinder werden Spiele angeboten. Im Garten am See gibt es Kaffee und Kuchen. Das Team vom Erdmannshof in Krukow verkauft Fleisch und Käse. Auch die Mühlenbäckerei und das Landhaus Scherrer sind mit kulinarischen Leckereien vertreten. Die Bootsvermietung paddel-meier ermöglicht Touren auf dem Küsterbrack.

Geschmackstest im Binderaum – Ruth ist bisher die beliebteste Sannmann-Tomate

Im Binderaum im Hauptgebäude können die Besucher herausfinden, welche Tomatensorte ihnen am besten schmeckt. Dass es diesmal besonders viele zur Auswahl gibt, liege an Jule Willer, betont Alina Sannmann. Die Auszubildende beschäftige sich intensiv mit verschiedenen Sorten, alten, erhaltenswerten und auch neuen Züchtungen.

Neben der Demeter-Züchtung Ruth, der beliebtesten Sannmann-Tomate, und der Vierländer Platte, einer Züchtung der Gärtnerei Sannmann, die auf einer alten Sorte basiert, wachsen in der Gärtnerei derzeit 30 weitere Sorten. Fünf werden im großen Stil angebaut, darunter die Neuzugänge Philamina, eine Cherrytomate, und Goldiana, eine gelbfarbene Tomate. Die anderen 27 Sorten befinden sich noch im Versuchsstadium. „Wir schauen, wie ertragreich sie sind, wie anfällig für Schädlinge und natürlich ist es auch wichtig, wie sie schmecken“, sagt Alina Sannmann. Es gehe grundsätzlich darum, alte, samenfeste Sorten so zu erhalten, wie sie sind – und offen für Neues zu sein. Deshalb kauft Jule Willer Saatgut von alten und neuen Sorten von diversen Züchtern, pflanzt die Samen und zieht die Pflanzen auf.

Tomaten können von Juni bis September geerntet werden

„Wir sind nun mitten in der Erntezeit. Tomaten können von Juni bis September geerntet werden“, sagt Alina Sannmann. Sie wachsen in der Gärtnerei auf sieben Hektar, in Gewächshäusern und Folientunneln. Außerhalb der Tomatensaison pflanzen die Bio-Gärtner vor allem Kräuter und Salate.

Alina Sannmann und ihre Mitarbeiter beliefern mit ihren Produkten Abo-Kunden, Markt- und Großhändler „und neuerdings auch Gastronomen“, sagt die Chefin. Sie beschäftigt 40 Mitarbeiter, darunter 27 Festangestellte. „Etwa die Hälfte der Mitarbeiter wird bei dem Fest mitarbeiten“, sagt die 29-Jährige.

Der Verkauf von Tomaten, Rindfleisch aus eigener Züchtung, Kräutern, Gurken, Zucchini und Salaten auf dem Hof hat gerade wieder begonnen: Noch bis Ende September können die Bio-Erzeugnisse immer sonnabends, 15 bis 18 Uhr, am Marktstand erworben werden.