Altengamme. Öffnung in den Ferien? Stammgäste in Altengamme fordern unabhängigeren Zugang zum Naturbad. Große Bereitschaft für Transponderlösung.
Das Sommerbad Altengamme hätte eigentlich in diesen Tagen Mitte Mai den Betrieb geöffnet. Doch von dem schlechten Wetter einmal abgesehen, bleibt es aus zwei Gründen vorerst geschlossen: Wie alle von der Stadt betriebenen Bäder kann es aufgrund der Corona-Verordnung nicht genutzt werden.
Außerdem – und das sorgt bei zahlreichen Stammgästen für Verärgerung – kann die Bewachung des Badebetriebs erst in den Sommerferien (!) gewährleistet werden. Erst dann stehen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins Sicheres Wasser (SiWa) wieder zur Verfügung.
400 Protestunterschriften für erweiterte Öffnungszeiten des Naturbads gesammelt
Mit diesen Einschränkungen – geöffnet wird neben den Sommerferien von 14 bis 19 Uhr nur nachmittags an den Wochenenden – können sich etliche Stammgäste nicht anfreunden. Viele von ihnen sind es seit Jahrzehnten gewohnt, auch außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten jederzeit schwimmen, auf der Wiese faulenzen und die Kinder auf dem Spielplatz toben lassen zu können.
Doch seit Schwimmmeister Horst Heibeck zum Ende der Saison 2019 in den Ruhestand ging, ist damit Schluss. Das Bezirksamt ließ das Gelände einzäunen, um der Verkehrssicherungspflicht der künstlich geschaffenen Wasserfläche nachzukommen.
Stammgäste plädieren für Transponder-Lösung, wollen Kosten mittragen
In die Sanierung des Naturbads sollen mehr als 250.000 Euro investiert werden. „Warum wird das Geld nicht dafür verwendet, einen Nachfolger für Herrn Heibeck zu bezahlen?“, fragt Heike Unterberg. Die Stammgäste kommen vor allem aus Altengamme, Escheburg-Voßmoor, Börnsen und Geesthacht an den Horster Damm. Heike Unterberg sieht deshalb nicht nur Hamburg in der Pflicht: „Auch die Nachbargemeinden sollten sich an der Suche nach Lösungen beteiligen.“
Viele Stammgäste würden sich auch an den Kosten für die jeweils etwa 25 Euro teuren Transponder beteiligen, mit denen eine elektronische Schließanlage geöffnet werden könnte, betont Bärbel Daum. „Wir erwarten hier auch keinen Komfort und keine Umkleidekabinen“, sagt Marc-René Pastel: „Jeder zieht sich hier auf der Wiese um.“
Unterschriftenlisten geht an stellvertretenden Bezirksamtsleiter Ulf von Krenski
Bärbel Daum und ihre Mitstreiter sammelten fast 400 Unterschriften für eine andere Handhabung der Öffnungszeiten. Sie sollen dem stellvertretenden Bezirksamtsleiter, Ulf von Krenski, der in Kontakt mit den Kritikern steht, jetzt überreicht werden.