Hamburg. Auch viele Kinder und Jugendliche mussten in Konzentrationslagern leiden, wie eine neue Sonderausstellung in Neuengamme zeigt.

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme zeigt vom 3. April bis 26. Juni die Sonderausstellung der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten „Kinder im KZ Bergen-Belsen“. Die Ausstellung wird am Sonntag, 3. April, um 12 Uhr in den ehemaligen Walther-Werken am Jean-Dolidier-Weg 75 mit Diana Gring, Kuratorin der Ausstellung, und Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, eröffnet. Dazu gibt es eine musikalische Begleitung.

KZ-Gedenkstätte Neuengamme zeigt eine neue Ausstellung

Unter den in Konzentrationslagern inhaftierten Menschen befanden sich auch viele Kinder und Jugendliche aus fast allen europäischen Ländern. „Dass im KZ Neuengamme auch Kinder und Jugendliche gefangen waren, ist wenig bekannt. Aus Berichten von ehemaligen KZ-Häftlingen wissen wir, dass sie oft in besonderem Maße der Brutalität der SS ausgesetzt waren. Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, auch ihre Schicksale stärker ins Bewusstsein zu rücken“, sagt Oliver von Wrochem.

Viele Kinder starben an Hunger, Krankheiten, Seuchen und Gewalt

Die Ausstellung beschreibt Kindheit im Konzentrationslager zwischen Alltag, Leiden und Hoffnung. „Die Ausstellung erzählt die Geschichten der jüngsten KZ-Häftlinge und stellt die spezifischen Lebensbedingungen sowie die Verhaltens- und Reaktionsformen von Kindern in einem Konzentrationslager dar. Anhand von Einzelschicksalen wird zudem deutlich, in welchem Maße die überlebenden Kinder durch die erlittenen körperlichen und seelischen Qualen für ihr ganzes Leben geprägt wurden“, sagt Diana Gring.

Gezeigt werden auch Videointerviews mit Überlebenden

Viele Kinder starben an Hunger, Krankheiten, Seuchen und Gewalt. Die Themen der Ausstellung reichen von Familie und Spielen über Appell und Gewalt bis hin zu Angst, Hunger, Krankheit und Sterben. Auch wenig bekannte Aspekte wie die Geburten im Konzentrationslager werden vorgestellt.

Die Hilfsmaßnahmen nach der Befreiung für überlebende Kinder sowie deren oft lebenslange Auseinandersetzung mit dem Erlebten sind weitere Schwerpunkte. Präsentiert werden auch bislang unveröffentlichte Ausschnitte aus Videointerviews mit Kinderüberlebenden des KZ Bergen-Belsen. Ein Begleitprogramm zur Ausstellung informiert über die Geschichte von Kindern und Jugendlichen im KZ Neuengamme und seinen Außenlagern und über Kinder, die von Hamburg aus in Gettos und Konzentrationslager deportiert wurden.

Anmeldung zur Ausstellungseröffnung sind im Internet möglich: www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de.