Hamburg. War der verurteilte Spieler auch wirklich der Täter? Jörn Willhöft, Manager des Gegners TuS Dassendorf II, hat seine Zweifel.

Nachdem ein Spieler des Kreisligisten FC Bergedorf 85 in der Partie bei der TuS Dassendorf II den Dassendorfer Marvin Möller mit einem Faustschlag niedergeschlagen hatte, hat das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) nun eine einjährige Sperre gegen den Akteur verhängt. Der Mannschaft werden zusätzlich drei Punkte abgezogen.

In einem uns vorliegenden Handyvideo war klar zu erkennen, wie das spätere Opfer sich vor der Ausführung eines Freistoßes der Bewachung seines Gegenspielers entziehen wollte. Dann holte der Bergedorfer mit der Nummer „3“ aus und schlug Möller mit voller Wucht ins Gesicht. Dieser ging schreiend zu Boden, erlitt eine Nasenbeinprellung. Möller stellte Strafanzeige.

TuS-Manager Willhöft kritisiert den Hamburger Fußball-Verband

Ob das Strafmaß des HFV angemessen war, mochte Jörg Willhöft, der Manager der Dassendorfer „Zweiten“ nicht bewerten. Allerdings hegt sein Verein Zweifel, ob der richtige Spieler gesperrt wurde. „Wir haben einen Tipp bekommen. Demnach ist der im Spielbericht aufgeführte Spieler nicht der Schläger“, sagte Willhöft.

Dieser Hinweis kam bei der Verhandlung aber nicht zur Sprache. Es waren nur Vereinsvertreter anwesend, der beschuldigte Spieler fehlte. Möller war gar nicht erst vorgeladen worden. „Es kann doch nicht sein, dass vielleicht eine Karteileiche gesperrt wird und der Täter davonkommt“, ärgerte sich Willhöft und kritisierte den HFV. „Anstatt jetzt selbst die Identität zu überprüfen, wurde uns vom Verband gesagt, dass wir dagegen Einspruch einlegen müssten. Aber was außer Ärger und Zeitaufwand haben wir davon: Wir haben das Spiel ja eh 3:1 gewonnen.“