Hamburg. Trotz einiger Leerstände ist die Kundenfrequenz im CCB und der Umsatz schon fast auf altem Niveau. Neue Geschäfte könnten bald kommen.
Es wirkt schon etwas beunruhigend, beim Einkaufsbummel durch das CCB von der Gastro-Brücke aus in den Neubau zu kommen: Gleich vier geschlossene Geschäfte reihen sich hier auf der Bahnhofsseite aneinander. Hinzu kommen in Sachen Leerstand einige kleine Läden im Rest des Centers – und die seit Jahren verwaiste Orsay-Fläche nahe dem City-Ausgang Kupferhof.
Corona Hamburg: CCB startet nach Corona-Krise wieder durch
Eine Momentaufnahme, die Center-Manager Lutz Müller bestätigt – aber gerade nicht beunruhigt: „Es wirkt viel, aber es sind zusammen nur rund vier Prozent unser Verkaufsfläche.“ Normal wäre zwar ein Leerstand von nur einem Prozent, aber Normalitäten hat die Corona-Krise neu definiert. Und da gehe es dem CCB vergleichsweise gut: „Wir sind sehr positiv durchgestartet“, blickt Müller auf bereits wieder knapp 30.000 Center-Besucher pro Tag. Vor Corona waren es 35.000. „Und wer kommt, der kauft auch. Die Umsätze liegen in vielen unser gut 80 Geschäfte bereits wieder bei über 90 Prozent des Vorkrisenniveaus. Tendenz steigend.“
Lutz Müller rechnet sogar damit, bis Weihnachten wieder den alten Stand zu erreichen: „Das CCB ist sehr gut aufgestellt. Einerseits durch seinen guten Ruf in Bergedorf und Umgebung sowie seine Multifunktionalität als Einkaufs-, Ärzte- und Behördenstandort. Andererseits weil die Bevölkerungszahl in unserem Einzugsgebiet rasant wächst.“
Neue Gastronomie-Angebote im CCB-Neubau?
Genau das mache die aktuellen Leerstände auch für Neueröffnungen attraktiv. So gebe es für alle Flächen Gespräche mit teils mehreren Interessenten aus Einzelhandel und Gastronomie. Kurz bevor stehe die Neueröffnung eines innovativen Gastrobetriebes auf der Brücke. „Der Umbau des aktuellen Leerstands beginnt, sobald dessen Bank grünes Licht gibt“, sagt Müller, der auch im Neubau mit zusätzlichen Gastronomie-Angeboten rechnet.
Kernproblem selbst namhafter Ketten aus Gastronomie und Einzelhandel sei der Personalmangel: „Es gibt schlicht keine Verkäufer oder Servicekräfte auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem der Bereich der geringfügig Beschäftigten, der sogenannten 450-Euro-Kräfte, liegt brach. Sie hatten in der Corona-Krise keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld und haben sich anderweitig umschauen müssen. Das schafft jetzt riesige Probleme.“
CCB: Mehr als 50 Mietverträge verlängert oder neu abgeschlossen
Gleichzeitig hielten sich die Banken mit Finanzierungszusagen für neue Läden weiterhin zurück. „Wir sprechen da über Investitionssummen von 1000 bis 2000 Euro je Quadratmeter“, so Müller. „Bei Läden von 200 oder mehr Quadratmetern geht das nicht ohne Kredite.“
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Dass das CCB die bisherige Corona-Krise trotz der beiden Lockdowns gut überstanden hat, macht Müller auch an zwei anderen Zahlen fest. So liefen ausgerechnet im Jahr 2020 sämtliche Mietverträge für die Läden im CCB-Neubau aus, waren doch zehn Jahre seit seiner Eröffnung im Oktober 2010 vergangen. „Insgesamt haben wir in diesem Segment sogar über 50 Mietverträge verlängert oder neu abgeschlossen. Zudem sind trotz intensiver Abwerbe-Versuche fast alle unserer Ärzte geblieben.“