Hamburg. Die Arbeiten auf der Serrahnstraße sind trotz Raumnot und vieler Anliegerinteressen im Zeitplan. Was noch gemacht werden muss.
Sie sind fix. Sehr fix. Und sie wollen das Tempo halten. „Wenn es immer so weiterläuft“, sagt der Leiter des Fachamts Management des öffentlichen Raums Lars Rosinski mit Blick auf eines der Bergedorfer Wahrzeichen, „sollten wir bis Weihnachten mit der Pflasterung vom CCB aus bis zum Kran fertig sein.“ Dann wäre der Bau der neuen Promenade auf der Serrahnstraße in Bergedorf schon weit fortgeschritten.
Das Tempo auf der Baustelle, die Rosinski mit seiner Abteilung geplant hat und die von Ralf-Peter Cohrs geleitet wird, ist imposant. Ende August begannen die Arbeiten, am 2. September wurde der traditionelle Spatenstich gefeiert – und seitdem hat die kleine Truppe von vier Bauarbeitern um Cohrs gut gearbeitet. „Zwölf Prozent der Pflasterung liegen schon, das sind 130 bis 150 Quadratmeter der zu pflasternden Fläche“, weiß Rosinski und zeigt auf den Bereich vor dem Lokal „Lavastein“. Hier wurde über das fertige Pflaster bereits Sand und Fugenmaterial gestreut, damit Stein an Stein richtig festsitzt.
Bauprojekt: Arbeiten der neuen Promenade auf der Serrahnstraße im Zeitplan
Für 1,9 Millionen Euro soll die Serrahnstraße bis Frühjahr 2022 wieder mehr Hafencharakter bekommen. Architekt Ando Yoo hat dafür unter anderem eine Dreifach-Zonierung mit aufgearbeitetem Untergrund vorgesehen. Das ist bereits mehr als zu erahnen: In Richtung CCB sind die sogenannte Laufzone (3,50 bis 5,50 Meter breit ) und die Aufenthaltszone (drei Meter) nah am Wasser schon fertig. Zudem liegt bereits die Entwässerungsrinne, welche die Laufzone von der Außengastronomiefläche trennt. Zone 3 für die Außengastronomie ist noch nicht erkennbar, hier wird zeitnah der Boden ausgehoben.
Weitere Anzeichen des Baufortschritts: Ein Drittel der Kaimauer wurde bereits von innen saniert, unterirdische Versorgungsleitungen verlegt oder erneuert, die Positionen der Bäume und Beleuchtungselemente vorbereitet. „Wir sind relativ gut im Zeitplan, weil auch die ortsansässigen Gastronomen mitmachen und viel Verständnis haben“, sagt Lars Rosinski.
"Dieser Bauort ist allein wegen seiner räumlichen Enge schwierig"
Damit kein falscher Eindruck entsteht: „Dieser Bauort ist allein wegen seiner räumlichen Enge schwierig“, betont Rosinski, „die Bagger müssen häufiger rangieren als anderswo, es sind deutlich mehr Arbeitsschritte notwendig.“ Im Boden wartet zudem manche Überraschung. Zuletzt wurde eine unterirdische Betonschicht vor dem „Lavastein“ freigelegt.
Ebenfalls anspruchsvoll: Es müssen dauerhafte Zugänge beispielsweise zum Kulturhaus Serrahn, zum „Lavastein“ oder auch zur Lungenarztpraxis frei sein. Und auch im Neubau von Tobias Derndinger regt sich immer mehr: „Ich rede häufiger mit den Leuten vom Sausalitos und der Hotelkette 99, die sich aktuell einrichten. Wir stimmen uns ab, wenn die etwas anliefern wollen“, weiß Ralf-Peter Cohrs.
Nur in diesem Jahr gab es für das Projekt Rise-Zuschüsse
Die Passanten kennen seit dem Jahr 2019, der Einrichtung der Baustelle auf dem Woolworth-Gelände, die enge Wegeführung. Nachdem diese in der vergangenen Woche noch an der Häuserfront vorbeiführte, wurde jetzt eine Bahn mehr zur Wasserseite hin abgesperrt.
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Obwohl generell keine Beschwerdelage vorliegt, rätselte mancher Bergedorfer dann doch über den Starttermin der Bauarbeiten, weil den Gastronomen an der Serrahnstraße im Spätsommer möglicherweise lukrative Tage genommen wurden: „Wir haben das schon im Hinblick auf die Saison 2022 gemacht“, erklärt Rosinski. Denn diese hätte sich unweigerlich nach hinten verschoben, je später die Bauarbeiten begonnen hätten. Zudem gab es für das 1,9-Millionen-Projekt nur in diesem Jahr Rise-Zuschüsse.
An der Baustellengrenze hängt eine Zeichnung von der neuen Pracht-Promenade
1500 Quadratmeter Pflaster sollen auf der 135 Meter langen Serrahnstraße insgesamt verlegt werden. Erst zum Schluss kommen die maritimen Elemente (je zwei Schuten sowie Holzstapelbänke) hinzu, für die Ausbuchtungen in der Pflasterlandschaft hinterlassen wurden.
Wer sich Bergedorfs Pracht-Promenade noch nicht vorstellen kann, sollte an die Baustellengrenze zur Alten Holstenstraße gehen. Dort hängt nun eine Zeichnung mit der exakten Position aller Elemente.