Bergedorf. Noch herrscht Zurückhaltung in Bergedorf bei der Umsetzung der neuen Corona-Einlassregeln. „Hohe Impfquote ist der Schlüssel.“

Im Bille-Bad darf geschwitzt werden: Die dortige Sauna wird morgen wieder öffnen. Wie sonst auch im Bille-Bad, das derzeit 150 Badegäste pro Zeitfenster einlässt, bleibt allerdings für den Saunabesuch die 3G-Eintrittsregelung bestehen, also Einlass für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete.

Der Hamburger Senat hat am Dienstag zwar Kulturstätten, Restaurants und auch Freizeitanlagen vorgeschlagen, eine 2G-Regelung (nur Genesene und Geimpfte) einzuführen, um Kapazitäten in den Häuser zu erhöhen. Doch das wird vielerorts ignoriert.

Neue Corona-Einlassregeln werden skeptisch gesehen

Warum das Bille-Bad nicht mitmacht, beantwortet Bäderland-Sprecher Michael Dietel: „Wir kennen den konkreten Wortlaut der neuen Verordnung noch nicht und bleiben deshalb bis auf Weiteres bei 3G.“ Es gelte vor einem Wechsel zum Beispiel auch arbeitsrechtliche Fragen zu klären.

2G schön und gut – doch vielfach wird ein Informationsdefizit beklagt, vor allem, was die Online-Registrierung ab Sonnabend, 30. August, angeht. Nähere Details dazu hätte etwa Joern Moeller, Organisator des Jazz-Vergnügens „White Cube“ an der Kurt-A.-Körber-Chaussee, gern.

Ende der Maskenpflicht wäre bessere Lösung

Zwar lässt sein kleiner Clubraum sowieso nicht mehr als 15 Gäste plus Personal und Musiker zu, egal ob 2G oder 3G. „Wegen der Abstandsregeln gibt es da keine Vorteile für mich“, sagt Moeller. Der Konzertveranstalter erhoffte sich als Mitglied des Clubkombinat Hamburg von einem Treffen im „Schrödingers“ am gestrigen Mittwoch aber mehr Aufklärung.

Gerade Kulturschaffende sehen in 2G kein Allheilmittel. Friederike Barthel vom Altonaer Theater, auch verantwortlich für das Theater Haus im Park, sehnt eher ein Ende der Maskenpflicht am Sitzplatz oder eine freiere Pause mit mehr Gastronomie herbei. Und auch Eventausstatter Lars Brinkmann aus Kirchwerder präferiert ein effektiveres Ausstiegsszenario aus der Krise: „Eine hohe Impfquote ist der Schlüssel. Dann brauchen wir über 2G nicht mehr reden.“

Kinobetreiber will demnächst nachjustieren

Diesen Punkt sieht John Barsoe vom Bergedorfer Kino noch lange nicht erreicht. Sein Haus wird wohl demnächst von 3G auf 2G justieren, weil: „Im Winter werden wir, bevor es einen neuen Lockdown gibt, nicht mehr die Wahl haben. Dann wird nur noch 2G gelten.“