Bergedorf. Verein „Zwischenräume“ plant Festival im Rahmen des Hamburger Kultursommers. Bekannte Musiker sind dabei.

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hatte eine „dringend benötigte Perspektive für die Kultur“ angekündigt, dazu 22 Millionen Euro, damit Künstler vor allem der freien Szene wieder live auftreten können. Über eine Förderzusage der Jury zum Hamburger Kultursommer, der insgesamt 220 Bewerbungen vorlagen, freut sich jetzt auch der Bergedorfer Verein „Zwischenräume“ um das Ehepaar Angelina Akpovo und Gerhard Heiland: „Wir werden an drei Wochenenden auf der Bergedorfer Schlosswiese zum World-Music-Festival einladen.“ Das Motto vom 30. Juli bis 15. August lautet „Black Atlantik! Heimatklänge?“.

An jedem der neun Tage wird es drei Konzerte auf der sechs mal sechs Meter großen Bühne geben, vor der (nach aktuellem Stand) 250 Stühle aufgebaut werden. Klänge aus Afrika, Südamerika, deutsche und auch karibische Töne werden zwischen 16 und 22 Uhr zu hören sein (sonntags bis 21 Uhr).

Das Programm verspricht bekannte Namen

Das Programm steht größtenteils schon fest und verspricht bekannte Namen. Das werden die Highlights sein: Die nigerianische Soul-Sängerin Nneka hat ebenso zugesagt wie die Acht-Mann-Band von Stefan Gwildis, der Soul mit deutschen Texten singt. Eher Salsa und Merengue spielen „Emersound“, auch rockige Coversongs bringt die Lübecker Band „Max and Friends“, die mit Nathalie Dorra auftritt, einer Background-Sängerin von Udo Lindenberg.

In Frankreich wird Adbou Day als Reggae-Star gefeiert. Jetzt tritt er ebenso in Bergedorf auf wie der Gospelchor um Lerato Sebele, deren Soulstimme aus dem Musical „König der Löwen“ bekannt ist. Als „Bergedorfer Institution“ wird inzwischen die A-Cappella-Comedy von „LaLeLu“ gefeiert, aber auch Bergedorfer Schülerbands wie die „Shiny Diamonds“ dürfen als Vorgruppen auftreten.

Preise sollen zwischen 5 und 15 Euro liegen

„Insgesamt werden es wohl 27 Acts mit gut 120 Künstlern aus fünf Kontinenten werden“, sagen die Veranstalter, die gut vernetzt sind: Angelina Akpovo, 48-jährige Musikerin aus Benin, ist seit 2003 beim Hamburger „Afrika-Festival“ dabei (und gibt Kreativ-Unterricht an der Stadtteilschule Lohbrügge). Ehemann Gerhard Heiland (69) war Lehrer am Luisen-Gymnasium und rief 2017 das Bergedorfer Blues-Festival ins Leben (das auf den Herbst verschoben wurde).

Wann und wo genau der Vorverkauf startet, ist noch nicht geklärt, auf jeden Fall aber werde es Tagestickets geben, so Gerhard Heiland: „Wir nehmen kleinere Beiträge zwischen 5 und 15 Euro, damit die Leute nicht glauben, Kultur sei kostenlos zu haben.“ Wohl aber müssen die Kinder nichts zahlen: Am Sonntag, 15. August, ist „Kids Stuff“ angesagt mit Tänzen, afrikanischen Märchen, Akrobatik, einer Lesung, Trommeln und einem Gesang-Workshop zwischen 14 und 17 Uhr.

Bis es soweit ist, müssen noch manche Details geklärt werden, so braucht es etwa einen Zaun und einen Sicherheitsdienst. Alle (auch geimpfte) Besucher werden die Luca-App nutzen können oder ihre Daten auf Papier hinterlegen. Und sie müssen wissen, dass weder Getränke noch Essen verkauft werden.