Hamburg. Anhänger der Querdenker-Szene hatte sich in Bergedorfs Fußgängerzone getroffen. Ihre Behauptung: Maskentragen ist umweltschädlich.
Das Coronavirus spaltet die Gesellschaft – auch in Bergedorf: Während im Bethesda-Krankenhaus aktuell zehn Patienten im Alter von 24 bis 88 Jahren mit besonders schweren Krankheitsverläufen liegen, drei davon auf der Intensivstation um ihr Leben kämpfen, trafen sich am Montag Anhänger der Querdenker-Szene, um in der Fußgängerzone vor der Kirche St. Petri und Pauli gegen die Schutzmaßnahmen zu protestieren. Die sechs Personen kleine Gruppe stellte einen Wäscheständer voll Schutzmasken auf. Ihre Behauptung: Das Maskentragen ist umweltschädlich. Die Polizei beendete die Versammlung und nahm die Personalien von drei Beteiligten auf.
Tatsächlich ist die Zahl der Corona-Neuerkrankungen in Bergedorf deutlich zurückgegangen. Nach den am Dienstag von der Gesundheitsbehörde veröffentlichten Bezirkszahlen für den 10. bis 17. Mai haben sich Bergedorfs Werte gegenüber der Vorwoche von 118 auf 66 Neuerkrankungen fast halbiert. Die Sieben-Tage Inzidenz schrumpfte von 90,6 auf jetzt 50,7.
Bergedorfs Bezirksamtsleiter warnt vor „trügerischer Sicherheit“
Bezirksamtsleiter Arne Dornquast warnt gerade deshalb vor „trügerischer“ Sicherheit: „Eine Inzidenz von 50 klingt nach Werten von zuletzt 100, 200 oder noch mehr zwar entspannt. Vor einem Dreivierteljahr waren die 50 aber noch die Schwelle zum Risikogebiet.“ Gerade jetzt sei die Wahrung der Hygieneregeln mit Abstand, Masken, Händewaschen und natürlich die Bereitschaft zum Impfen entscheidend. „Sonst verspielen wir diesen Hoffnungsschimmer wieder.“
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Damit die Zahlen weiter sinken, arbeiten im Gesundheitsamt des Bezirks fast 50 Personen in der Kontaktverfolgung der Neuinfizierten. „Das läuft sehr gut und bei so niedrigen Zahlen wie jetzt noch besser“, verweist Dornquast auf aktuell 258 Bergedorfer, die vom Gesundheitsamt als Betroffene oder Kontaktpersonen in häusliche Quarantäne geschickt worden sind.