Hamburg. Polizei stattet Gründungsabend Besuch ab – ohne Beanstandungen. Ganz anders bei einem Treffen in Boberger Restaurant.
Wie genau halten es die Bergedorfer mit dem Einhalten der Corona-Regeln? Nun: Wie der Mittwochabend beziehungsweise die Nacht zu Donnerstag in gleich zwei derzeit aufgrund der Pandemie geschlossenen Lokalen bewies, versucht es immer noch so mancher, die Vorschriften zu umgehen. Einsatzkräfte der Polizei mussten zumindest an einem Ort das gesellige Beisammensein auch tatsächlich auflösen.
Nicht so am Allermöher Deich: Dort hatte eine etwa 20-köpfige Gruppe beim Bergedorfer Bezirksamt einen Parteigründungsabend im „Bistré am Deich“ für die Zeit von 19 bis 22 Uhr am Mittwoch angemeldet – die Partei hört auf den Namen „Team Freiheit Lichterlauf Bergedorf“.
Bergedorfer Impfgegner gründen eigene Partei
Doch das Bezirksamt hatte bereits im Vorfeld des Gründungstreffens Bauchschmerzen – und dies nicht nur, weil im „Bistré“ viele derjenigen zusammen kommen wollten, die eher als Kritiker der Corona-Verordnungen gelten: „Wir hatten die Befürchtung, dass dort gastronomische Leistungen wie zum Beispiel der Ausschank von Getränken erbracht werden“, konkretisiert Bezirksamtssprecherin Gabriele Günter. Deswegen sei die Polizei im Vorfeld informiert worden.
Die Beamten schauten am Allermöher Deich vorbei, wiesen auf die Abstands- und Hygienemaßnahmen hin, entdeckten aber keine weiteren Verstöße gegen das momentane Bewirtungsverbot. Offenbar verhielten sich die Anwesenden kooperativ, sodass sie ihren Gründungsabend fortsetzen durften.
Die neue Partei soll dort, so bestätigen Polizei und Bezirksamt, nun regelmäßig zusammenkommen. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich dabei überwiegend um dieselbe Gruppe, die sich seit Mitte Dezember unter dem Motto „Aufklärung über das Impfen“ in Bergedorfs Innenstadt vor der Kirche St. Petri und Pauli trifft und dort Infomaterial verteilt.
Polizei löst Corona-Party in Boberg auf
Wenige Stunden später, um etwa 1.30 Uhr bereits in der Nacht zum Donnerstag, gingen die Beamten dem nächsten Verdacht eines Verstoßes gegen die Eindämmungsverordnungen nach, dieses Mal in einem Boberger Restaurant. In dem Lokal trafen die Beamten etwa 15 Personen bei einer ausgelassenen Party an – ohne Masken, ohne Abstände, dafür mit großer Missachtung der Corona-Regeln. Es soll nach Angaben eines Polizeisprechers auch reichlich Alkohol geflossen sein, zudem wurden Shisha-Pfeifen geraucht.
Die Polizei beendete das Spektakel. Gegen den Betreiber des Lokals wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, ihm droht ein empfindliches Bußgeld.