Hamburg. Der Milchhof Reitbrook hat Besuch von SPD-Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi bekommen. Es gab so einige Themen zu besprechen.

Landwirtschaft in den Vier- und Marschlanden braucht Raum, sagt Landwirt Jan-Hendrik Langeloh (44) vom Milchhof Reitbrook, der sich Kooperationen zwischen Tourismus und ökologischen Belangen gut vorstellen. Er hatte den Bergedorfer SPD-Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi kurz vor den Bundestagswahlen zu einem Hofbesuch einzuladen.

Diskussionen über Trennung der Kälber von den Müttern

Im Vorwege nannte er drei Dinge, die ihm am Herzen liegen: „Ich wünsche mir die Wiederbelebung des Zukunftsforums Bergedorf, um verbindliche Lösungen auch für die Vier- und Marschlande zu entwickeln. Außerdem sollte der Landwirtschaft hier Raum gewährt werden und bundesweit sehe ich den Sozialaspekt kritisch. Es wird immer schwieriger, jungen Menschen zu vermitteln, warum sie die elterlichen Betriebe weiterführen sollen.“

Hakverdi folgte der Einladung und zeigte großes Interesse an den Belangen des Landwirtes, der 2011 in den elterlichen Betrieb zurückkam, ihn 2016 als Geschäftsführer zu übernahm und eine Kooperation mit Rainer Kohrs einging. Der SPD-Abgeordnete fragte nach Anzahl der Tiere und Größe des Hofes. Langeloh dazu: „Wir haben 160 Kühe, die jährlich etwa 1,5 Millionen Kilogramm Milch geben. Außerdem werden jährlich etwa 150 Kälber geboren. Der Hof hat eine Größe von 220 Hektar. Ein Betrieb mittlerer Größe, schließlich sind wir zwei Familien, die davon leben.“

Lediglich die Restmilch geht an eine Molkerei

Anders als viele Landwirte verkauft Milchbauer Langeloh seine Milch nicht an eine Molkerei, sondern überwiegend an Privatabnehmer und Cafés in Hamburg. Außerdem wird auf dem Hof wöchentlich 2.000 Liter Natur- und Fruchtjoghurt produziert. Lediglich die Restmilch geht an eine Molkerei .

Vorbehalte und Ablehnung aus der Bevölkerung gegenüber den Landwirten generell, von denen Hakverdi sprach, konnte Langeloh nicht bestätigen: „Ich mache hier überwiegend positive Erfahrungen mit unseren Besuchern.“ Lediglich beim Thema Trennung der Kälber von den Müttern oder bei der Entfernung der Hörner, gebe es oft kritische Nachfragen. „Beides hat gute Gründe. Die Trennung erfolgt zum gesundheitlichen Wohl und wegen des Immunschutzes der Kälber. Die Hörner fordern jährlich tödliche Unfälle auf den Höfen, daher werden diese entfernt“, so Langeloh.

Hakverdi: "Ich möchte so viele Bürger wie möglich treffen"

Nach dem Besuch der Ställe, der Weide und den Kälbern, das jüngste war gerade wenige Stunden alt, durfte der Bundestagsabgeordnete sowohl die Milch als auch den Joghurt in einer gemütlichen Gartenecke verkosten: „Die Milch schmeckt hervorragend“, lobte dieser voller Genuss. Danach machte sich Metin Hakverdi auf dem Weg zu seinem nächsten Termin im Wahlkreis Bergedorf: „Ich möchte so viele Bürger wie möglich treffen, und mir ihre Sorgen und Interessen sowie ihren Lebensalltag anhören und verstehen lernen.“