Hamburg. 20 Jahre lang war sie Schulleiterin der Grundschule an der Chrysanderstraße. Jetzt freut sie sich auf Zeit mit ihrem Mann.

Einmal katholische Schule, immer katholische Schule: Etwas anderes kennt Hildegard Pax-Frauen aus eigener Erfahrung nicht: Abitur am Sophie-Barat-Gymnasium in Hamburg-Rotherbaum, die erste Stelle an der Katholischen Schule Farmsen (1984 bis 1990) parallel zu den Endprüfungen im Diplomfach Psychologie, danach Lehrerin an der Katholischen Schule St. Paulus in Billstedt (1997 bis 2001) bis zur Schulleitung seit dem 1. August 2001 an der Katholischen Schule an der Chrysanderstraße – der größten Lehreinrichtung dieser Art in Hamburg.

Katholische Schule an der Chrysanderstraße hat 495 Kinder

Jetzt aber endet diese Ära: Die 65-Jährige geht zum 1. Februar in den Ruhestand. Die dann ehemalige Mathe- und Sportlehrerin blickt zufrieden auf das, was sie hinterlässt: „Unsere Zahlen stimmen.“ 495 Kinder treffen auf 33 Lehrerkollegen.

Die große Schülerzahl ist ein Indiz für die Beliebtheit der Grundschule im Herzen Bergedorfs. Pax-Frauen macht eines aber noch glücklicher: „Auf das Kollegium bin ich stolz, weil ich immer viel dafür getan habe, dass gute Leute hierher kommen.“ Die persönliche Ansprache sei eine ihrer großen Stärken, sagt die Wentorferin von sich selbst.

In ihre Führung an der Chrysan­derstraße fielen auch infrastrukturelle Fortschritte – wie moderne Anbauten am Bestandsschulgebäude. Darüber hinaus konnte Ende 2017 endlich nach problematischem Bauverlauf der markante, kubusförmige Erweiterungsbau mit Mensa, Turnhalle, Musik- und Theaterzimmer und einigem mehr voll genutzt werden. „Gern hätte ich noch eine neue Turnhalle eingeweiht“, sagt Hildegard Pax-Frauen.

Die Stelle wird zum Schuljahr 2022/23 neu besetzt

Doch das kann ihre Nachfolge gewiss bewältigen. Apropos: Zunächst wird Stellvertreterin Christiane Roling kommissarisch das Schuljahr in verantwortlicher Position zu Ende bringen, die Stelle von Pax-Frauen wird zum Schuljahr 22/23 neu besetzt.

Wohl kaum einer kann die Abläufe in einer katholischen Lehranstalt so gut einschätzen wie die bald scheidende Schulleiterin. Sie sagt: „Hier sollen christliche Werte wie Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft im Schulalltag verankert sein. Dazu sind alle Lehrer verpflichtet, dies an die Kinder weiterzugeben.“ Etwas mehr Miteinander als an herkömmlichen Grundschulen mag es also geben.

65-Jährige freut sich auf die freie Zeit mit ihrer Familie

Ansonsten aber sind die Unterschiede zu anderen Grundschulen eher gering und zeigen sich in christlichen Elementen wie dem ­katholischen Religionsunterricht, einem Schulgottesdienst zu Fronleichnam (16. Juni) und Allerheiligen (1. November) sowie gemeinsamen Gebeten vor der ersten Stunde.

Was wird Hildegard Pax-Frauen ab Anfang Februar machen? Klar, Zeit zum Abschalten mit ihrem Mann – ebenfalls Lehrer und seit einem Jahr im Ruhestand – nutzen. Und dieses unbeschwerte Gefühl eines „verlängerten Wochenendes“ genießen.

Genug von eigenem Mathe-Unterricht oder jetzt zur Corona-Zeit von wöchentlichen Elternbriefen. Pax-Frauen hat selbst fünf Kinder (vier Töchter, einen Sohn) und mittlerweile auch drei Enkelkinder. Die Geburt ihrer Zwillinge und einer weiteren Tochter sind übrigens Grund für die sieben Jahre Pause in ihrer Lehrer-Laufbahn.