Hamburg. Es gibt ein Minus von 5,4 Prozent gegenüber 2014. Vor allem Zahl der Hausärzte schrumpft im Bezirk Bergedorf dramatisch.

Der Ärztemangel in Bergedorf ist nicht bloß ein gefühltes Problem in Form langer Wartezeiten in den Praxen. Er ist dramatische Wirklichkeit – und wird sogar von Jahr zu Jahr schlimmer. Das belegen Zahlen, die die Gesundheitsbehörde jetzt auf Anfrage der CDU in der Bezirksversammlung nennt.

Demnach leben im Vergleich zu 2014 zwar gut sechs Prozent mehr Menschen im Bezirk – aktuell knapp 131.000. Die Zahl der niedergelassenen Ärzte ist aber nicht mitgewachsen. Im Gegenteil: In den vergangenen sieben Jahren ist sie von 211,5 Vollzeitstellen auf nur noch 200,25 geschrumpft – ein Minus von 5,4 Prozent.

Im Bezirk Bergedorf gibt es immer weniger Ärzte

„Das hat längst Auswirkungen auf die Lebensqualität in Bergedorf“, ärgert sich Mathias Zaum (CDU). „Es wird immer drängender, Hamburg als einheitliches Versorgungsgebiet der Kassenärztlichen Vereinigung zu zerschlagen. Bergedorf und sicher auch andere Bezirke der Stadt brauchen die Hoheit über ihre medizinische Versorgung. Es kann nicht angehen, dass wir als Großstadt beim Blick auf unsere Ärztezahl in der Millionenmetropole Hamburg untergehen.“

Tatsächlich sind die vorliegenden Zahlen nicht allein in ihrer Summe, sondern auch vielen einzelnen Details alarmierend. Denn die Behörde schlüsselt die Entwicklung der Ärzteschaft seit 2014 in insgesamt 16 Fachrichtungen auf. Besonders auffällig ist dabei der Rückgang der hausärztlichen Versorgung. So schrumpfte die Zahl der Allgemeinmediziner seit 2014 um zwölf auf jetzt nur noch 70. Und die der Fachinternisten sogar von 18 auf nur noch sechs. Gewachsen ist lediglich die Zahl der Augenärzte von elf auf 19, die der Frauenärzte von 15 auf 18 und die der Kinder- und Jugendärzte von zehn auf zwölf.

Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg: Zerschlagung des Versorgungsgebiets?

Soll tatsächlich das Versorgungsgebiet der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg zerschlagen werden, bräuchte es Anstrengungen auf landes- und bundespolitischer Ebene. Dort gibt es bisher aber – trotz fraktionsübergreifender Einigkeit im Bezirk Bergedorf – keinen erkennbaren Gestaltungswillen.