Dassendorf. Das dramatische Pokal-Achtelfinale zwischen der TuS Dassendorf und Altona 93 hatte keinen Verlierer verdient. Einen Pechvogel gab es.
Mit seinem einige Monate alten Baby im Arm, seiner Frau an der Hand und tieftraurigem Gesicht ging Amando Aust vom Sportplatz der TuS Dassendorf in Richtung Umkleidekabine. Der frühere Fußball-Nationalspieler Gambias wirkte nach seinem verschossenen Strafstoß im Pokal-Achtelfinale gegen Altona 93, der zur 5:6-Niederlage des Oberligisten im Elfmeterschießen geführt hatte, untröstlich. Es war an Tragik auch kaum zu überbieten, dass ausgerechnet einer der verdientesten Dassendorfer Spieler der vergangenen Jahre für das aus TuS-Sicht bittere Ende des Cup-Dramas sorgte.
Der 31-Jährige hatte den designierten Hamburger Meister als Kapitän zu den Pokalsiegen 2018 und 2019 geführt. Nun platzte sein Traum vom dritten Triumph. Einen Vorwurf machte Aust natürlich weder seine Teamkollegen noch Trainer Jean-Pierre Richter. Zumal vor ihm ja auch bereits Maximilian Ahlschwede und Lennard Sowah vom Punkt gescheitert waren.
Hätte Dassendorf noch einen Elfmeter bekommen müssen?
„Uns hat im Elfmeterschießen der Mut und die Überzeugung gefehlt. Chris Gruhne hat uns wieder ins Rennen geholt, aber wir haben die Matchbälle nicht genutzt“, klagte Richter. Der Coach trauerte zudem einer Szene nach, als Altonas Emre Töremis einen Ball im eigenen Strafraum deutlich an den Arm bekam, es jedoch keinen Elfmeter gab (80.). „Den kann man geben, muss man aber nicht“, gab AFC-Co-Trainer Philipp Körner zu.
Sein Team machte den frischeren Eindruck. Dassendorf konnte seine große Klasse nur bedingt zur Geltung bringen, weil es an Kraft mangelte. „Man hat gemerkt, dass uns die Spielpraxis fehlt und wir durch Corona-Ausfälle teilweise gar nicht richtig trainieren konnten“, sagte Richter. Nun gilt es, das Pokal-Drama schnell abzuhaken: Am Sonnabend steht mit der Oberligapartie gegen den SC Victoria bereits die nächste schwere Aufgabe an.