Hamburg. Vorsitzender sorgt sich um Zuschauer. Das Jahr 2020 war nicht einfach, kaum Übungsstunden für Nachwuchsrettungsschwimmer.
Irgendwann in den 70er-Jahren war die Idee „an einem feucht-fröhlichen Neujahrstag am Hohendeicher See“ entstanden, erinnert Arne Schicke. Doch diesmal erstmalig muss Bergedorfs DLRG-Chef das traditionelle Anbaden absagen: „Da kommen inzwischen ja immer bis zu 400 Zuschauer an den Bergedorfer Hafen, das können wir in der Pandemie nicht verantworten“, sagt der 54-Jährige.
Er blickt auf ein ernüchterndes 2020 zurück und macht sich Sorgen um den Nachwuchs der Rettungsschwimmer: „Im Bille-Bad wurden uns bloß Schwimmzeiten nach 20 Uhr angeboten, da konnten wir mit Fünfjährigen also nicht üben. Die Größeren konnten ins Billstedter Schwimmbad ausweichen, da mussten die Eltern leider viel fahren“, sagt Schicke, dessen Team 70 Kinder betreut – und sich um deren Schwimmfähigkeit sorgt, denn „der nächste Sommerurlaub kommt bestimmt“.
Kein Neujahrsbaden im Serrahn in Bergedorf
Dennoch waren die 60 Ehrenamtlichen den ganzen Sommer über fleißig und schoben wochenends 2800 Wachstunden am Hohendeicher See, konnten für Jugendliche sogar zweimal pro Woche ein „Freigewässertraining“ im See anbieten. In der Saison übernahmen sie sieben Hilfeleistungen für Surfer und Segler und zwölf Erstversorgungen. Zu den vorbeugenden Maßnahmen zählte es, unbeaufsichtigte Kinder mit Schwimmtieren zurück an Land zu bringen.
Die SEG (Schnelle Einsatz Gruppe) wurde 49-mal von der Feuerwehr alarmiert, um mit 465 Helferstunden Personen im Wasser zu suchen, so auch am Geesthachter Wehr und in der Billwerder Bucht. Dazu kamen noch etwa 300 Stunden für Sonderveranstaltungen, etwa das Müllsammeln im Hafenbecken, die Absicherung von Filmaufnahmen und das Konzert an der Tatenberger Schleuse.
Rettungsschwimmer wollen Halle des Vereinsheims auf Vordermann bringen
Im nächsten Jahr darf Arne Schicke sein 30. Jahr als Bergedorfer DLRG-Chef feiern und hofft in dem Zusammenhang auf „mehr spendable Mitglieder“. Denn die Rettungsschimmer wollen die Halle ihres Vereinsheims am Ladenbeker Furtweg auf Vordermann bringen: Wo sich die Retter umziehen, ist nach jedem Starkregen alles überschwemmt, das ganze Material nass. Schicke: „Da müssten wir eine Drainage legen, aber das erste Angebot beläuft sich auf satte 40.000 Euro, wenn wir Entwässerungsschächte ausheben.“