Hamburg. Eine großzügige Spende ermöglicht die Sanierung der Hasse-Aula. Für ein anderes Projekt fehlt aber noch eine Million.

Für eine neue Außenfassade inklusive der Sanierung der Bleiglasfenster der Hasse-Aula stellt die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 75.000 Euro zur Verfügung – dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie Glücksspirale und des Dr.-Jutta-Möller-Namensfonds.

Hasse-Aule steht unter Denkmalschutz - Fasse soll erneuert werden

Große Freude in der Rudolf-Steiner-Schule in Bergedorf, die die 1909 für die Brinkschule gebaute Aula – benannt nach dem Bergedorfer Komponisten Johann Adolph Hasse (1699–1783) – per Erbbauvertrag von der Stadt übernommen hat. Ärgerlich ist schon lange, dass die zweistöckige Fassade des Aula- und Turnhallenbaus 1961 nur stark vereinfacht erneuert wurde. Nun soll, in Absprache mit dem Denkmalschutzamt, nicht nur die Fassade wieder ihre ursprünglich hellgraue Farbe bekommen. Auch die straßenseitigen Fenster mögen wieder in ihren vergrößerten Urzustand gebracht werden: In den 90er-Jahren wurden Buntglasfenster der Gebrüder Kuball aus Hamburg eingebaut. Sie zeigen die Muse Urania, der die Dichterfürsten Goethe und Schiller zur Seite stehen.

Steiner-Schule in Bergedorf hat noch viel größere Pläne

Aber, wie berichtet, hat die Steiner-Schule noch viel Größeres an der Hasse-Straße vor: Außer der 200.000 Euro teuren Erneuerung der pneumatischen Orgel mit neubarockem Gehäuse aus der Erbauungszeit ist ein Anbau an das Tonnengewölbe gewünscht. Geplant ist, das komplette Ensemble für Gehbehinderte erreichbar zu machen. Dazu wird es hinter dem Haus einen dreigeschossigen Anbau mit etwa 450 Quadratmetern geben, samt Aufzug. Dazu kommen ein Foyer, sanitäre Anlagen, Garderoben, Lager und Künstlerräume hinter der Bühne. Schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie waren die Bauarbeiter erwartet worden, hatten sich fünf Büros auf die Ausschreibung beworben. Sieger wurde die Planungsgruppe für Architektur, Städtebau und Denkmalschutz (PASD) mit ihrem Hauptsitz in Hagen und einer Niederlassung in Hamburg.

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Jetzt ist allein durch die steigenden Kosten nochmals viel Geduld gefragt, sagt Thomas Schramm, Geschäftsführer der Bergedorfer Steiner-Schule: „Wir sind in der heißen Planungsphase, aber die Finanzierung ist noch nicht gänzlich geklärt. Zumal wir jetzt eher mit 5,5 statt 4,5 Millionen Euro rechnen müssen.“ Zwar seien – auch durch Konzerte – schon Spenden zusammengekommen, wurden zudem verschiedene Förderertöpfe gefunden, „aber eine runde Million fehlt noch“, so Schramm. Er kann 500.000 Euro an Eigenmitteln in den Ring werfen, setzt aber auch auf Denkmalschutzförderung des Bundes und den Sanierungsfonds der Bürgerschaft.