Hamburg. Am Busbahnhof Bergedorf wird es eng. Warum während der Bauarbeiten eine Videotechnik eingesetzt wird, die Kennzeichen erfasst.

Ab nächste Woche wird es eng auf dem Weidenbaumsweg: Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) bereiten sich auf den großen Umbau des Bergedorfer Busbahnhofs vor – und richten die ersten von insgesamt neun Ersatzhaltestellen ein. Die knapp 5000 Quadratmeter große Asphaltfläche, die voller Risse und Löcher ist, muss saniert werden. Dafür investieren die VHH etwa 6,5 Millionen Euro. Kommenden Montag soll der Auftrag an eines der Unternehmenvergeben werden, das sich an der nationalen Ausschreibung beteiligt hat.

Gut sechs Monate lang, bis zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember, muss der Busbahnhof komplett gesperrt werden. Aber nicht am 1. Juni, sondern erst in der Nacht auf den 12. Juni geht es nun los, morgens zum Betriebsbeginn gegen 4 Uhr. Und genau dann wird auch der Individualverkehr vor dem Bahnhof nicht mehr erlaubt sein, so Pressesprecher Stefan Genz: „Wahrscheinlich schon Donnerstag oder Freitag werden wir da eine Schranke aufbauen, die lediglich unsere Busse, Taxen und Rettungswagen durchlässt.“

Ein kleines „Ruckeln“, aber keine Staus erwartet

Dabei werde auch eine Videotechnik zum Einsatz kommen, die Kennzeichen erfassen kann – immerhin wird zwischen 6 und 11 Uhr noch ein Anlieferverkehr erlaubt sein. Privatwagen dürfen wohl noch das kleine Stück von Kreisel an der Ernst-Mantius-Straße durchfahren, den kurzen Schlenker der Straße Am Bahnhof nutzen – und wieder umkehren.

„Das werden allerdings wohl nicht viele Menschen nutzen, da es eng wird“, meint Genz und betont, dass genau am Weidenbaumsweg (etwa vor dem Friseur) zwei Ersatzhaltestellen eingerichtet werden. Dennoch: „Vielleicht wird es zwei bis drei Tage ruckeln, doch große Staus erwarten wir nicht, weder auf der Alten Holstenstraße und dem Ludwig-Rosenberg-Ring noch auf der Wentorfer Straße“, so der VHH-Sprecher.

Locker sieben Zentimeter tief sind diese Löcher und schaden den Busreifen“, sagt Sohail Popal, bei den VHH der Projektleiter Bau für die Sanierung des Bergedorfer Busbahnhofes.
Locker sieben Zentimeter tief sind diese Löcher und schaden den Busreifen“, sagt Sohail Popal, bei den VHH der Projektleiter Bau für die Sanierung des Bergedorfer Busbahnhofes. © Anne Strickstrock | Unbekannt

Die Fahrer der 34 Buslinien pausieren auf dem Sander Markt

Wie sieht es aber auf der anderen Seite aus? Gerade noch bis zur Einfahrt des CCB-Parkhauses bleibt der Weidenbaumsweg offen. Gleich links davor wird ein großer Container aufgestellt: Hier zieht Ende nächster Woche die Fahrgast-Info ein und erläutert die Neuerungen – mit stark aufgestocktem Personal, verspricht Stefan Genz: „Außerdem starten wir auf allen denkbaren Kanälen eine große Info-Kampagne. Dazu wird es Plakate und Durchsagen in den Bussen geben.“

Immerhin gut 2000 Busse starten täglich am Bergedorfer Busbahnhof, die nun alle eine etwas andere Route fahren. Denn im nächsten halben Jahr werden die Busfahrer aller 34 Linien ihre Pausen auf dem Sander Markt einrichten, wo ebenfalls Container (samt Toiletten) aufgestellt werden. So kennen sie es schon aus der Zeit, als der Bergedorfer Busbahnhof für 40 Millionen Euro gebaut und schließlich im September 2011 eröffnet wurde – mit eben jenen Asphaltschäden.

Reisebusse müssen sich besonders umstellen

Es bleibt dennoch eine logistische Herausforderung, immerhin sind täglich 25.000 Fahrgäste betroffen, die ihre Wege finden wollen. „Wir haben auch alle anliegenden Geschäftsleute informiert. Und zum Glück ist uns bislang keine Kritik bekannt“, heißt es von den Verkehrsbetrieben.

Reisebusse, die zuvor am Weidenbaumsweg (links neben dem CCB-Parkhaus) gehalten haben, müssen sich besonders umstellen: Sie sollen künftig an der Kehre der S-Bahnstation Nettelnburg (auf der Seite beim Friedrich-Frank-Bogen) halten, das gilt vor allem für den Reisering und die Bergedorfer Schifffahrtslinie.