Hamburg. Die Klinik hat eine Vermutung, wie das Virus auf die Geriatrie-Station gelangen konnte – und erhält Dutzende Drohanrufe.

Nach einem Corona-Ausbruch auf der Geriatrie-Station im Agaplesion Bethesda Krankenhaus in Bergedorf sind zwei Patienten gestorben. Beide Männer sind nach Angaben der Klinik etwa 80 Jahre alt, sie litten vor ihrer Infektion bereits an schweren Vorerkrankungen. Einer von ihnen musste wegen seiner Corona-Infektion in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) verlegt werden.

Corona-Ausbruch im Bethesda Krankenhaus

„Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, sagte Geschäftsführerin Maria Theis, „diese tragischen Ereignisse verdeutlichen noch einmal auf schwer erträgliche Weise, wie gefährlich Corona ist.“ Die Klinik geht bislang davon aus, dass ein Mitarbeiter das Virus in der Vorwoche in die Abteilung getragen hat. Insgesamt erkrankten acht Patienten. Besagter Mitarbeiter hatte am Tag vor seinem positiven PCR-Test seine dritte Impfung erhalten.

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Maria Theis hat aber auch eine erleichternde Nachricht: „Wir konnten eine positiv getestete Geriatrie-Patienten in häusliche Quarantäne entlassen.“ Somit werden aktuell 16 Covid-19-Patienten im Bethesda behandelt – elf Patienten in der „regulären“ Corona-Station der ZNA und weitere fünf in der Isolierstation der Geriatrie.

Bethesda Krankenhaus: Drohanrufe von Corona-Skeptikern

Derweilen sind seit Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs auf der Station etwa 30 Drohanrufe von offenkundigen Corona-Skeptikern im Bethesda eingegangen. Dabei soll es laut Bethesda-Sprecher Matthias Gerwien nicht nur bei persönlichen Beleidigungen gegenüber dem Klinikpersonal geblieben sein, sondern teilweise wurde auch körperliche Gewalt angedroht: „Einer hat angekündigt, dass er gleich ins Krankenhaus käme und mit seinen Fäusten aufräumen wolle.“ Nun ermittelt die Polizei.