Hamburg. Kirchengemeinde St. Severini investiert 2,3 Millionen Euro in einen Neubau. Bei der Auswahl der Mieter hat sie konkrete Vorstellungen.
Wohnen am Wasser – das möchte die Kirchengemeinde St. Severini bald am Sandbrack in Fünfhausen möglich machen. Am Ende des Lauwegs, direkt an dem mehr als sieben Hektar großen See, lässt die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde ein neues Gebäude bauen: Das „Haus am See“, wie der Arbeitstitel lautet. „Die Baugenehmigung liegt nun vor und wir hoffen, im März oder April mit den Bauarbeiten beginnen zu können“, sagt Hans-Hermann Mauer vom Kirchengemeinderat (KGR).
Geplant sind insgesamt sieben Wohneinheiten in der Größe von 50 bis 120 Quadratmetern. Die Wohnungen im Erdgeschoss sollen barrierefrei sein. Alle Einheiten werden über eine Terrasse oder einen Balkon verfügen. Der Mietpreis pro Quadratmeter soll sich an den ortsüblichen Preisen, etwa 13,50 Euro im Neubau, orientieren, kündigt Hans-Hermann Mauer an. Wenn möglich, sollen darin vor allem Menschen ein neues Zuhause finden, die bereits jetzt in den den Vier- und Marschlanden leben, erklärt Mauer.
Immobilien Hamburg: Neubau direkt am See
Die Gemeinde möchte eine Art ,Generationenwohnen’ ermöglichen: So könnten sowohl Alleinstehende und Familien als auch Bewohner verschiedenen Alters im „Haus am See“ wohnen. Auch Angebote der Gemeinde sollen integriert werden, sodass die Bewohner den Saal des benachbarten Gemeindezentrums nutzen könnten. Sobald die Vermietung starten kann, soll darüber im Gemeindebrief von St. Severini informiert werden, kündigt Hans-Hermann Mauer an. Gerechnet werde mit etwa einem Jahr Bauzeit.
„Eine Fertigstellung ist dann, wenn alles gut verläuft, im Frühjahr 2023 möglich“, sagt Hans-Hermann Mauer. Die Vermietung der Wohnungen soll den Gemeindehaushalt nachhaltig stärken, erklärt Hans-Hermann Mauer. Der KGR geht für den Neubau von einem Investitionsvolumen in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus.
Immobilien: Pastorat aus den 1970er-Jahren abgerissen
Zuvor hatte an der Stelle das Pastorat von Fünfhausen gestanden, das seit dem Weggang von Pastor Gottfried Lungfiel aus der 4800 Mitglieder starken Gemeinde im Jahr 2019 nicht mehr gebraucht wurde, da eine Wiederbesetzung aufgrund der reduzierten Pfarrstellen der Nordkirche nicht mehr möglich war. Stattdessen hatte die Gemeinde zunächst den Plan verfolgt, dort einen Standort für Tagespflege einzurichten.
Doch Gespräche mit mehreren sozialen Trägern führten zu der Erkenntnis, dass die Räumlichkeiten zu klein für eine solche Nutzung wären. Noch dazu hätte die Gemeinde laut Schätzung eines Gutachters eine sechsstellige Summe in Renovierungsarbeiten investieren müssen, um das Gebäude zu erhalten. Also entschied sich der Kirchengemeinderat letztlich für den Abriss des alten Pastorats. Im vergangenen Sommer, während der Betriebsferien der benachbarten Kita, wurde das Gebäude aus den 1970er-Jahren abgebrochen.