Fünfhausen. Fünfhausen. Sein 25-jähriges Dienstjubiläum bedeutet zugleich Abschied nehmen: Gottfried Lungfiel verlässt die Gemeinde auf eigenen Wunsch.
Ein Vierteljahrhundert – so lange ist Pastor Gottfried Lungfiel bereits ein Teil der Gemeinde St. Severini. Doch das Jubiläum soll zugleich sein Abschied sein. „Der Entschluss steht fest, ich werde die Gemeinde verlassen“, sagt Gottfried Lungfiel.
Die Entscheidung sei durch sein Sabbatical gereift: Im vergangenen Frühjahr nahm sich der 59-Jährige von April bis Juni eine Auszeit von der Arbeit, reiste viel innerhalb Deutschlands, besuchte Freunde. „Da habe ich den Mut gespürt, nochmal aufzubrechen“, sagt Lungfiel.
Näher bei der Familie
Vom Pastorat am Sandbrack wird es Lungfiel mit seiner Frau Angrid in ein privates Zuhause in Hamburg ziehen: „Dort lieben wir die Kanäle, den Mix aus Wasser und Industrie“, sagt der Pastor, den seine neue Heimat auch an den Hamburger Stadtteil erinnert, in dem er aufwuchs: Hamm-Süd. Außerdem sei man so näher bei der Familie: Tochter Dagny lebt mit ihrem Mann und Sohn Milo (5) in der Neustadt. Künftig wird Gottfried Lungfiel als Vertretungspastor im Hamburger Raum tätig sein. Auch in der Seelsorge würde er gern intensiver arbeiten.
Die Entscheidung ist über Jahre gereift
Die Entscheidung St. Severini zu verlassen, sei ihm nicht leicht gefallen, aber einige Jahre lang gereift. Denn 2015 hatte es einen „Knacks“ gegeben, als es zum Zerwürfnis zwischen dem damaligem Kirchengemeinderat und dem zweiten Pastor der Gemeinde, Ulrich Billet, kam, der die Gemeinde daraufhin verließ. Auch Gottfried Lungfiel sollte gehen, fiel durch den sogenannten „Pastoren-Tüv“. Durch ein Fristversäumnis durfte er dann doch bleiben. Und geht nun auf eigenen Wunsch. „Es war eine schöne Zeit mit Höhen und Tiefen. Ich danke allen, die auf diesem Weg zu mir gehalten haben“, sagt er.
Im August möchte er sich in einem Gottesdienst gebührend aus Vierlanden verabschieden. Und dabei auch ein wenig auf die vergangenen
Mindestens 24 Jahre in der Gemeinde
25 Jahre zurückblicken. Ein Zettel auf einem massiven Schrank im Pastorat hatte es bei seinem Amtsantritt bereits angedeutet: „Bleibt“ stand darauf geschrieben, erinnert sich Lungfiel. Nicht nur der Schrank, auch er sollte bleiben. Auch Dr. Ferdinand
Ahuis, dessen Nachfolge Gottfried Lungfiel damals antrat, prophezeite ihm eine lange Amtszeit. Schließlich seien seine Vorgänger 3, 6 und 12 Jahre geblieben. Der Reihe zufolge müsste Lungfiel also mindestens 24 Jahre bleiben. „Und das habe ich geschafft“, sagt der 59-Jährige.