Bergedorf. Gerade durfte wieder geöffnet werden. Doch nun hat ein Wasserschaden den Laden „Alberte“ zerstört. Wie sich die Inhaberin nun helfen will.

Etwas verloren steht sie am Freitagmorgen in ihrem Laden an der Bergedorfer Schlossstraße, einen großen Stapel Damenkleidung und Kleiderbügel über dem Arm. „Der Laden war doch gerade erst frisch renoviert“, sagt Dine Marie Schiøtz. Nun blickt die Inhaberin der Boutique „Alberte“ auf herabgestürzte Deckenpaneele, hastig leergeräumte Regale, Putzeimer und einen feuchten Boden. Eine defekte Wasserleitung hat Donnerstagabend in ihrem Laden verheerende Schäden angerichtet – ausgerechnet jetzt, kurz nach dem Lockdown. „Wir wollten doch gerade so richtig durchstarten“, sagt die Inhaberin, und es klingt ziemlich müde. Stattdessen muss der Laden nun wieder schließen – nur im dazugehörigen Nachbargeschäft „Albertine“ kann weiterverkauft werden.

Das Wasser lief, der Raum war voller Wasserdampf

Um kurz nach 22 Uhr hatte Donnerstagabend das Telefon bei Dine Marie Schiøtz zu Hause geklingelt. Am anderen Ende: die Polizei. Ein Spaziergänger hatte gegen 22.10 Uhr Wasser in der Boutique bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Nachdem niemand im Haus aufs Klingeln geöffnet hatte, brachen Feuerwehr und Polizei die Tür zum Büro im ersten Obergeschoss auf – und entdeckten auch gleich die Ursache des Wasserschadens. Ein Schlauch am Waschbecken war defekt: Warmes Wasser lief in so großer Menge aus, dass der Raum „voller Wasserdampf war“, wie ein Polizeisprecher sagt.

Inzwischen war auch Dine Marie Schiøtz benachrichtigt worden und konnte das ganze Ausmaß der Schäden selbst in Augenschein nehmen: Das Wasser war vom Büro durch die Decke in die darunterliegende Boutique gelaufen – und weiter bis in den Keller. Die Feuerwehr stellte Wasser und Strom ab, schippte und pumpte das Wasser hinaus und rief einen Statiker. Doch zum Glück: Obwohl in der Boutique Teile der Decke heruntergekommen waren, ist die Statik in Ordnung.

Ein Glück: Die Kleidung wurde überwiegend nicht durchnässt

„Auch die Kleidung ist weitgehend okay“, sagt Dine Marie Schiøtz erleichtert: Die allermeisten Teile hingen an Stangen und wurden nicht durchnässt. Der Schaden wäre sonst noch weit höher, handelt es sich doch überwiegend um ganz neue Ware.

Nebenan in der „Albertine“, wo sonst reduzierte Kleidung angeboten wird, soll der Verkauf nun weitergehen. Alle Kolleginnen packten Freitag beim Aufräumen mit an, „auch die Mitarbeiterinnen, die gar nicht zum Dienst eingetragen sind“, sagt Dine Marie Schiøtz gerührt. Die unbeschädigte Kleidung wurde ins benachbarte Geschäft hinübergetragen, in die Regale geräumt und schön dekoriert. Schon am Freitag sollte wieder geöffnet werden.

Ein Gutachter muss nun den Schaden begutachten

Dennoch wird der zweite Laden fehlen. Nach dem Lockdown hatte Dine Marie Schiøtz endlich wieder auf mehr Einnahmen gehofft. Zwar wurde auch übers Internet verkauft, aber nicht in großen Mengen, „nicht wie im Laden“. Nun müssen dort erst mal Gutachter den genauen Schaden beziffern.