Hamburg. Nur noch etwa sieben Wochen und in der Bergedorfer City steigt die Riesenparty. Dabei wird es einige Neuerungen geben. Die Pläne.

Viele Bergedorfer müssen da wohl ganz schön in ihren Erinnerungen kramen: Wann war eigentlich das letzte Mal ein Riesenrad beim Stadtfest zu Gast? Gab es überhaupt schon mal eins? Die Antwort muss auch der Schaustellerverband WAGS Hamburg Events schuldig bleiben, der das Fest aktuell organisiert. Aber das Wichtigste ist ja: Diesmal ist es soweit. Wenn vom 12. bis zum 14. Juli in Bergedorfs Innenstadt das Stadtfest gefeiert wird, können die Besucher im „Euro-Wheel“ einen grandiosen Blick über Schloss, Schlossteich und Fußgängerzone genießen.

Das etwa 15 Meter hohe Fahrgeschäft soll auf der Brücke in der Alten Holstenstraße aufgebaut werden, informiert die WAGS. Und es wird nur eines von vielen Highlights des diesjährigen Stadtfestes sein, das mit meist mehr als 150.000 Besuchern traditionell die größte Party des Bezirks ist.

Bergedorfer Stadtfest bietet vom 12.-14. Juli viel Neues

Während Bewährtes bleibt – zum Beispiel Musik und Tanz auf mehreren Bühnen, eine Kindermeile im Vinhagenweg und das Karussell vor St. Petri und Pauli – soll diesmal auch wieder Neues umgesetzt werden. Damit haben die Organisatoren gute Erfahrungen gemacht. Denn die Idee, auf dem Bahnhofsvorplatz ein Programm für Jüngere zu bieten, zündete 2022 richtig: Das bekannte Hamburger DJ-Team The Disco Boys zog mit seinen House- und Techno-Beats Hunderte Besucher an und ist deshalb auch diesmal wieder dabei. Das Motto auf dem Bahnhofsvorplatz heißt entsprechend: „Summer Vibez“. Weitere geplante Acts dort sind etwa DJ Crazy Paddy und der Mallorca-Entertainer Jack Gelee, der mit Liedern wie „Zicke, Zacke, Prost ihr Säcke“ die Grenzen des guten Geschmacks austestet.

Neu ist nun der Programmpunkt für den Sonntag auf dem Bahnhofsvorplatz, sagt Christian Hempel von der WAGS Hamburg Events: „Ergänzend zur Kindermeile am Vinhagenweg wird es in diesem Jahr den Familientag an der Bühne am Bahnhofsvorplatz geben.“ Eine XXL-Seifenblasen-Party, eine Zauberbühnenshow, eine Mini-Disco und eine Mitmachshow zum Disney-Klassiker „Frozen“ sollen unter anderem die kleineren Besucher anlocken. Der Eintritt von 12 bis 21 Uhr ist frei. Es geht aber nicht nur um Spaß. „Das Ganze steht unter dem Motto: Gemeinsam für ,Knack den Krebs‘“, so Hempel. Eine Spendenaktion für die Fördergemeinschaft ist geplant. Der Verein hilft den jungen Patienten am Kinderkrebs-Zentrum Hamburg, im Kampf gegen die Krankheit stark zu bleiben.

Noch mehr ist bei diesem Stadtfest neu. „Der Weidenbaumsweg wird in diesem Jahr mit einer neuen Belegung der Stände attraktiver gestaltet“, so Hempel. Das Fahrgeschäft „Scheibenwischer“ wird beispielsweise auf dem Kreisel Weidenbaumsweg/Ernst-Mantius-Straße platziert. Start-ups wie die Vierländer Brauerei werden sich im Weidenbaumsweg präsentieren. Geplant war dort auch das Archäologische Mini-Museum, es wird nun aber aus organisatorischen Gründen vor dem Block House im Sachsentor aufgebaut.

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Die Stadtfest-Besucher erwartet aber auch wieder viel Bewährtes. Thomas Kock gestaltet traditionell das Bühnenprogramm, Matthias Brötzmann organisiert schon lange und mit viel Erfolg die bunte Budenmeile in der City. Die großen Acts für die Hauptbühnen, darunter die auf der Schlosswiese (wieder in Kooperation mit dem NDR) und auf dem Bergedorfer Markt, stehen schon fest: Udopia, eine Udo-Lindenberg-Coverband, die Kultband Maggers United und „The Rattles“ wollen dort den Bergedorfern einheizen. Ein traditioneller Höhepunkt des Stadtfest-Sonntages – das Fest der Nationen mit einem bunten Umzug – wird in diesem Jahr aus Kostengründen ausfallen. Vielleicht ein kleines Trostpflaster: Dafür ist an dem Sonntag das Finale der Fußball-EM.

Die Bergedorfer sollten ihr Stadtfest nach Kräften genießen, denn dessen Zukunft ist unklar: Der Schaustellerverband ist zunächst das letzte Mal als Organisator aufgetreten. Für 2026 muss das Stadtfest erneut ausgeschrieben werden. Und ob sich die WAGS Hamburg Events dann erneut bewerben wird, ist offen. Grund: Das Stadtfest war stets ein Minusgeschäft. Ob auch diesmal, wird dann im Spätsommer der Kassensturz zeigen.