Hamburg. Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille hat vier Jahre auf Bescheid der Behörde gewartet. Was sie sich davon nun verspricht.
Der Erhalt der Natur, der Umwelt und der die Landschaft prägenden Gebäude entlang des Straßendorfes lag der Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille schon immer am Herzen. 36 Jahre nach Gründung des Vereins, dem heute etwa 120 Mitglieder angehören, ist er nun auch offiziell als Umweltvereinigung anerkannt. Doch bis dahin war es ein langer Weg, wie Vorstandsmitglied Jan Diegelmann feststellt. Fast vier Jahre sind seit der Einreichung des Antrags vergangen, bis nun von der Umweltbehörde (Bukea) der Anerkennungsbescheid einging.
„Wir versprechen uns davon, nun ernster genommen zu werden“, erklärt Jan Diegelmann. Denn aus Sicht des Vereins sei die Politik nicht mehr kompromissbereit und lasse immer weniger mit sich reden. Als anerkannte Umweltvereinigung, die sich nicht auf die gesamte Stadt, sondern das Gebiet zwischen Bille und Dove-Elbe fokussiert, finde man hoffentlich mehr Gehör, meint Diegelmann.
Dorfgemeinschaft hofft, ernster genommen zu werden als Umweltvereinigung
Denn dass der Verein nicht zu unterschätzen ist, stellte er schon in den 1990er-Jahren unter Beweis, als schon einmal unter dem Titel „Billwerder-Ost“ die Ansiedlung von Gewerbe und auch Wohnraum auf der grünen Wiese geplant war. „Das konnte verhindert werden, der Flächennutzungsplan wurde geändert“, sagt Rainer Stubbe, der schon zu den Gründungsmitgliedern der Dorfgemeinschaft zählte und auch den Bau von Oberbillwerder weiterhin strikt ablehnt.
Den Bau des neuen Stadtteils würde die Dorfgemeinschaft am liebsten verhindern. Ihre Klage etwa gegen die Fällung einer Pappelreihe am Billwerder Billdeich hatte bereits Erfolg, sodass die Planer von Oberbillwerder in dem Fall den Ausgleich für das Mega-Bauprojekt nachbessern müssen. „Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt eine Welle von Klagen anstreben“, stellt Jan Diegelmann klar. Schließlich würde das nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld kosten. „In jedem Fall werden wir das Projekt und auch die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen aber weiterhin kritisch begleiten“, kündigt er an.