Hamburg. In knapp drei Wochen gestaltete der Verein die Gastronomie am Billwerder Billdeich komplett neu. Nicht nur Mitglieder sind willkommen.

Alles neu in der „timeOut“-Sportsbar der TSG Bergedorf im Sportforum am Billwerder Billdeich 607: Für etwa 150.000 Euro hat Bergedorfs größter Sportverein seine hauseigene Gastronomie energetisch, kulinarisch und vor allem optisch saniert. Damit ist die Sportsbar gerüstet für den heißen Sportsommer. Die TSG möchte dort aber nicht nur Clubmitglieder begrüßen.

Dem Chef gefällt‘s: Boris Schmidt hat an dem wuchtigen, etwas höheren Holztisch auf einem schicken Barhocker Platz genommen und blickt zufrieden in den Gastraum. Es habe hier nach 26 Jahren im Gebrauch doch zu sehr nach „altbackener Vereinsgaststätte“ ausgesehen, was allein aufgrund des Alters des Mobiliars genug Impuls zum Wandel gewesen sei.

TSG-Sportsbar „timeOut“: Auch der neue Boden ist ein Hingucker

Meint nicht nur Schmidt, der langjährige Vorsitzende der TSG, sondern auch Mailin Wendland. Die Servicedame ist erst seit November 2023 dabei und freut sich nun über einen breiteren Tresen, eine Rückwand in TSG-Farben, ein (umwelt-)freundlicheres LED-Licht. Besonderer Pluspunkt für sie: „Toll, dass der Boden jetzt deutlich heller ist. Es ist alles eleganter geworden.“

Platz nehmen, Ruhe bewahren, Durchatmen, Zeit genießen: Mailin Wendland hat die schönste Handschrift und durfte das „timeOut“-Credo hinter der Theke aufschreiben.
Platz nehmen, Ruhe bewahren, Durchatmen, Zeit genießen: Mailin Wendland hat die schönste Handschrift und durfte das „timeOut“-Credo hinter der Theke aufschreiben. © BGDZ | Jan Schubert

Die nicht mal dreiwöchige Auszeit ab Mitte März hat dem „timeOut“ gutgetan. Es gibt mehrere Sitzvarianten, also nicht nur Hocker, sondern auch Bänke, stylishe Stühle, gemütliche Drehsessel, insgesamt mindestens 100 Sitzplätze. Grau-Grün, wie es besser nicht zur TSG passen könnte, hat das doch arg in die Jahre gekommene Rot abgelöst. Wobei: „Auf Knopfdruck ist die Farbe variierbar, je nach Anlass“, weiß Boris Schmidt.

Zwischen Vereinslegenden über Tore und Medaillen jubeln

Anlässe gibt es demnächst genug. Die Fußball-Saison neigt sich dem Ende entgegen, was nicht eben Frohsinn und Euphorie bei den HSV-Fans erzeugt – die Rothosen genossen von jeher die meiste Aufmerksamkeit im „timeOut“, werden aber sehr wahrscheinlich auch in der Spielzeit 24/25 in der 2. Bundesliga kicken. Mehr Glücksgefühle dürften da die Fußball-EM in Deutschland sowie Olympia in Paris hervorrufen. Live-Übertragungen flimmern auf drei Fernsehgeräten und einer großen Leinwand.

„Hast du gut gemacht, Boris“: Herbert Fiege und Monika Peters loben den TSG-Chef, als er sich in der Sportsbar blicken lässt.
„Hast du gut gemacht, Boris“: Herbert Fiege und Monika Peters loben den TSG-Chef, als er sich in der Sportsbar blicken lässt. © BGDZ | Jan Schubert

Ein neues Element im von der TSG selbst betriebenen Gastraum sind die Fotostrecken. Über den Fensterscheiben zur Tennishalle finden sich moderne TSG-Motive mit Impressionen der Cheerleader, American Footballer, von der Ski-Freizeit oder Diskuswerfer Mika Sosna, der ganz nah dran ist an der Olympia-Qualifikation für Paris 2024. Dann gibt es noch die „Legendenwand“ mit Aufnahmen aus der 164-jährigen Clubhistorie der TSG, zum Beispiel mit Leistungsträgern aus vergangener Zeit wie Hürdensprinter Helge Bormann oder 400-Meter-Star Jürgen Kühl. Oder Boris Schmidt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Sterne des Sports aus dem Vorjahr.

Was sich die TSG ihre neue schönere Basis hat kosten lassen

Seit 2018 hat der Verein fast eine Million Euro für Umbauten am Billwerder Billdeich investiert, um insbesondere das Foyer inklusive jetzt auch der Gastronomie ansehnlicher zu gestalten „und nicht irgendwann im Sanierungsstau stecken zu bleiben“, erklärt Boris Schmidt. Und es lassen sich je nach Anlass im Handumdrehen neue Raumkonstellationen schaffen. Multifunktionalität lautet die Devise. Durch verschiebbare Trennwände und rollfähiges Mobiliar ist die TSG gut aufgestellt .

Den Feinschliff bekommt im „timeOut“ noch die Speisekarte, sie soll dann auch in Richtung American Sportsbar mit verschiedenen Burgern und deutsche Klassiker à la Currywurst und Co tendieren. Aktuell serviert werden bereits zwei verschiedene Mittagstisch-Gerichte für 7,90 Euro. Geöffnet ist jeden Tag ab 11 Uhr und bei Betrieb gern auch mal bis Mitternacht. „Hier kann man nach dem Sport gesellig sein. Das ist unsere Heimstätte, wir freuen uns aber auf jeden Gast“, sagt Boris Schmidt. Bis zum Sommerbeginn kommt ein weiterer Bonus: Auch die Terrasse wird bald mit neuen Möbeln ausgestattet.