Bergedorf. Täglich einkaufen, und das jeweils 19 Stunden: neues Angebot in den Startlöchern. Aber ein Schnäppchen sind die Produkte nicht.
Große Plakatwände kündigen es an – Rewe to go wird eine Filiale im Bergedorfer Bahnhof eröffnen. Mit Öffnungszeiten von 5 Uhr morgens bis Mitternacht soll der Supermarkt Spontankäufer und Pendler ansprechen. Staplerfahrer Wolfgang (52) freut sich schon darauf: „Jetzt kann ich mir auch noch vor meiner Schicht um 22 Uhr was zu essen am Bahnhof holen.“
Bislang kennt man die Supermärkte vor allem von Aral-Tankstellen. Mit Blick auf die Mobilitätswende und zunehmende Bedeutung des ÖPNV plant Rewe jetzt auch die Eröffnung weiterer Filialen in Bahnhöfen. Der Supermarkt im Bergedorfer Bahnhof ist erst die zweite Filiale des Unternehmens, die direkt in einem Hamburger Bahnhof eröffnet. Die erste befindet sich bereits im Bahnhof Hamburg-Altona.
Rewe: Neuer Supermarkt im Bahnhof Bergedorf hat täglich geöffnet
Kaffee, Brötchen auf die Hand und Zahnpasta – Rewe to go, also „Rewe zum Mitnehmen“, will ein breites Sortiment anbieten. In dem neuen Geschäft wird es Snacks, Speisen und Getränke gegen den Hunger und Durst zwischendurch geben. Zusätzlich wird der Supermarkt auch unverarbeitete, frische Lebensmittel und Produkte für den täglichen Bedarf anbieten. Wer eine Flasche Wein und Chips für den spontanen Besuch bei Freunden mitnehmen möchte oder die fehlenden Eier für den Kuchen: Bei Rewe to go soll der Einkauf schnell und unkompliziert möglich sein.
Wer allerdings meint, im neuen Rewe to go die gleichen Preise zu zahlen wie im normalen Rewe Supermarkt, irrt sich wahrscheinlich. „Die Preise bei Rewe to go sind fair“, antwortet Ingo Gschwilm, Pressesprecher von Lekkerland, ein Tochterunternehmen von Rewe, das für die Rewe to go Filialen zuständig ist, auf eine Nachfrage zur Preisgestaltung. Man müsse dabei berücksichtigen, dass die Waren 19 Stunden und sieben Tage die Woche bereitgestellt werden. Die Lebensmittel bei Rewe to go in Bergedorf werden also voraussichtlich teurer verkauft als in anderen Supermärkten.
Neuer Supermarkt: Die Bergedorfer haben unterschiedliche Meinungen
In dem Supermarkt sollen bald auf einer Verkaufsfläche von 163 Quadratmetern, die bis vor Kurzem von einem Schuh- und Taschengeschäft genutzt wurde, 20 Mitarbeiter fast rund um die Uhr für die Kunden da sein. Wann die Rewe-to-go-Filiale genau eröffnen soll, ist bislang aber noch unklar und hänge noch von mehreren Faktoren ab. „Wir planen eine Eröffnung für das zweite Quartal, also den Zeitraum von April bis Juni“, sagt Ingo Gschwilm.
Die Meinungen zu dem neuen Rewe to go gehen bei den Bergedorfer allerdings auseinander. „Ich gehe weiter bei meinem normalen Supermarkt einkaufen“, sagt Heike Thile (76), die noch nicht von dem Konzept des Supermarktes überzeugt ist. Andere sind begeistert von der Idee, dass man jetzt in Bergedorf auch sonntags und spätabends einkaufen gehen kann. „Das wird bestimmt gut angenommen, gerade von Leuten, die hier mit der Bahn ankommen“, meint Charlotte Dotzauer (34).
Neuer Supermarkt ist auch eine Konkurrenz
Im Tabakladen „M. Niemeyer Cigarren“, der im Bergedorfer Bahnhof direkt über der Fläche des Supermarktes sitzt, ist man nicht begeistert von der neuen Konkurrenz. „Ab 20 Uhr können die gern aufmachen, da schließen wir immer unseren Laden“, sagt Heike Labude (55), die dort arbeitet und erst jetzt von der geplanten Eröffnung des Rewe to go erfahren hat. Trotzdem muss auch Heike Labude zugeben, dass der Rewe to go wegen seiner langen Öffnungszeiten und der zentralen Lage eine Bereicherung für Bergedorf sein kann. „Ich hole mir bestimmt auch mal einen Kaffee oder etwas zu Mittag“, sagt sie.
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Schwierigkeiten könnten alle bekommen, die ihre Einkäufe gern mit dem Auto transportieren. In direkter Umgebung des Bergedorfer Bahnhofs gibt es fast ausschließlich gebührenpflichtige Parkplätze und Bereiche, die durch Halteverbotsschilder gekennzeichnet sind.