Lohbrügge. Vor 20 Jahren kaufte ein Hobbygärtner-Ehepaar zwei Kiwi-Pflänzchen. Nach mageren Jahren sorgen sie nun für eine echte Überraschung.

Diese Ernte hat es wirklich in sich. Sie füllt einen großen Korb und viele Frischhaltebeutel – damit die Früchte noch schön darin nachreifen können. Etwa 150 Kiwis hat das Ehepaar Sieghard und Melanie Bogumil jüngst im eigenen Garten geerntet, mitten im Winter. Während andere Hobbygärtner in dieser Jahreszeit allenfalls noch Kohl oder Lauch im Garten haben, erfreuen sich die Lohbrügger nun an einem riesigen Vorrat der ursprünglich ostasiatischen Beerenfrucht.

„Dabei habe ich sogar gedacht, dass die Kiwis in diesem Jahr kaum Ertrag haben oder sogar eingehen werden“, sagt Hobbygärtner Sieghard Bogumil. Denn etwa vor einem Jahr mussten an der Terrasse – genau dort, wo die beiden Pflanzen ihre Wurzeln haben und über das Dach ranken – Platten verlegt werden. Die Wurzeln wurden dabei teils offengelegt. Doch den Kiwis hat das offenkundig nicht geschadet. Sie trugen nun so viele Früchte, dass Sieghard Bogumil auch Tage nach der Ernte immer noch welche im üppigen Geäst findet.

Hobbygärtner: Lohbrügger Kiwipflanzen sorgen für eine echte Überraschung

Dabei war absolut nicht abzusehen, dass diese Pflanzen jemals so groß und ergiebig sein würden. Vor etwa 20 Jahren hatte das Paar zwei kleine Kiwis – eine männliche und eine weibliche Pflanze – im Baumarkt gekauft. Sie sollten Ersatz für den Wein sein, der sich bis dahin am Dach der Terrasse entlanggerankt hatte. Und der auch so üppig geblüht hatte, dass es eine Freude war. „Nur hatten wir dann immer die Rotweinflecken am Boden, das war echter Schweinkram“, erinnert sich Sieghard Bogumil. Also nun eben Kiwi – ebenfalls rankfreudig und zudem winterhart.

Lohbrügger ernten Kiwis in ihrem Garten
Lohbrügger ernten Kiwis in ihrem Garten

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    Etwa zehn Jahre lang passierte nichts. Die Pflanzen wuchsen, trugen aber keine Früchte. „Dann hatten wir irgendwann plötzlich fünf Früchte, aber winzig“, erinnert sich der 68-Jährige. In den folgenden Jahren wurden es aber immer mehr. „Man darf die Triebe nicht zu weit zurückschneiden“, hat der pensionierte Lehrer festgestellt. Vor vier Jahren hatte er keinerlei Rückschnitt gemacht und 200 Kiwis geerntet. Dass es nun trotz der offengelegten Wurzeln bei den Plattenarbeiten wieder fast ebenso viele sind, ist für ihn eine echte Überraschung. Ohnehin staunt das Ehepaar immer wieder über die beiden Pflanzen: „Die wachsen und ranken überall hin, es ist ein Dschungel“, sagt Sieghard Bogumil.

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    Doch was macht das Ehepaar nun bloß mit den vielen Früchten, von denen viele noch immer steinhart sind? Zunächst einmal werden einige verschenkt – nachdem sie im Frischhaltebeutel zusammen mit einem Apfel („der hat spezielle Gase“) zum Reifen gebracht wurden. Dann machen sich die beiden Lohbrügger ans Werk und verwerten die verbliebenen Früchte weiter. „Wir machen daraus Marmelade. Und Likör“, verraten sie. Das ist dann auch das eine oder andere schöne Weihnachtsgeschenk. „Und alles bio!“