Bergedorf. Junge Menschen besuchen selten politische Gremien. Schüler aus Kirchwerder haben die Gelegenheit genutzt. Wie ihre Chancen stehen.

Vier Kinder und Jugendliche, Schüler der Stadtteilschule Kirchwerder, nutzten die öffentliche Fragestunde des jüngsten Regionalausschusses, um die Politiker und Verwaltungsmitarbeiter auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: Sie fordern eine Skateanlage im Landgebiet. Wolfgang Charles, zuständig für das Management des öffentlichen Raumes im Bergedorfer Bezirksamt, schlug sich gleich auf die Seite der jungen Besucher: „Ich bin auch für eine Skateanlage, zumal wir mit Angeboten für Kinder und Jugendliche in den Vier- und Marschlanden unterversorgt sind.“ Doch der Dezernatsleiter konnte den Skatern wenig Hoffnung machen: „Wir suchen bereits seit sechs Jahren nach einer geeigneten Fläche.“ Die Skateanlage Auf dem Sülzbrack in Kirchwerder wurde vor mehr als sechs Jahren entsorgt, weil sie laut Bezirksamt „große Mängel“ aufwies.

Eine geeignete Fläche in öffentlicher Hand wurde bisher nicht ausfindig gemacht, deshalb betonte Charles, dass privater Grundbesitz eine „schnell umsetzbare Lösung sein könnte“. Es müsse sich nur ein Privatmann mit einem Herz für Skater finden. Bei der Planung würde das Bezirksamt die späteren Nutzer der Anlage selbstverständlich einbeziehen, betonte Charles. Harald Martens (SPD) brachte ein Gelände am Lauweg ins Spiel, eine etwa 4000 Quadratmeter große Fläche, auf der sich früher eine Gärtnerei befand und auf der heute ein kleiner Bambus-Dschungel zu finden ist. Doch Charles winkte ab: Unter anderem befinde sich das Gelände zu nah an der Wohnbebauung. „Laute Besucher einer Skateanlage würden zu Konflikten führen.“

Junge Skater besuchen Regionalausschuss und fordern eine Skateanlage

Dann gab es aus den Reihen der Politiker, aber auch von den jungen Besuchern selbst, weitere konkrete Vorschläge, die der Verwaltungsmitarbeiter notierte und prüfen will. Unter anderem wurde ein Gelände neben der Freiwilligen Feuerwehr Krauel benannt, zudem eine Fläche am Kirchwerder Landweg und eine zwischen der heutigen Stadtteilschule Kirchwerder und der Gose-Elbe. Ernst Heilmann (Die Linke) schaute Hans-Hermann Mauer (SPD), der auch Vorsitzender des Kirchengemeinderats in Kirchwerder ist, an: „Hat die Kirche noch Flächen?“ Mauer: „Schauen wir mal.“

Stephanie Pelch, Vorsitzende des Regionalausschusses, versprach den jungen Besuchern, dass sie auf dem Laufenden gehalten würden – und fügte hinzu: „Ansonsten fallt uns gern auf den Wecker und fragt nach.“