Bergedorf. Die Blockade Leningrads steht im Fokus der Gedenkwoche in Bergedorf. Im Zweiten Weltkrieg verhungerten Hunderttausende Menschen.
Während der Woche des Gedenkens Anfang November in Bergedorf steht die Blockade Leningrads vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 im Fokus: 900 Tage lang belagerte die deutsche Wehrmacht die sowjetische Stadt und wollte die Bevölkerung aushungern lassen. Dabei verloren nach Schätzungen etwa 1,1 Millionen zivile Bewohnerinnen und Bewohner ihr Leben. Tatsächlich verhungerten etwa 90 Prozent, da alle Versorgungslinien der Millionenstadt abgeschnitten wurden und die Luftwaffe vor allem die Lebensmittellager bombardiert hatte.
„Die Einschließung der Stadt gilt als eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht während des Kriegs gegen die Sowjetunion“, heißt es zur Ankündigung des Abends im Kulturhaus an der Serrahnstraße 1, wo der Schauspieler Rolf Becker am Donnerstag, 2. November, erwartet wird. Becker, vor 88 Jahren in Leipzig geboren, hat selbst einen Verlust erlitten: 1943 wurde sein Vater als Soldat im Krieg getötet.
Zeugnisse von Kulturschaffenden
In Bergedorf will er von 19 Uhr an beleuchten, wie Leningrad die etwa 28 Monate dauernde Blockade überleben konnte. Dazu trägt er Zeugnisse von Kulturschaffenden jener Tage vor, die bewegen, Trost spenden und Mut machen. Außerdem werden Filme aus dieser Zeit gezeigt.
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Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Unter den Programmpunkten der Woche des Gedenkens bis Mitte November ist am 4. November auch ein Rundgang zu den Bergedorfer Stolpersteinen, die an NS-Opfer erinnern. Am 6. November ist ein Dokumentationsfilm über die Wannseekonferenz zu sehen, einen Tag später geht es um ein Zwangsarbeiterlager in Glinde. Zu hören ist von einem Gefängnisseelsorger in Berlin-Tegel, von der Geschichte Bergedorfer Kriegsgräber und vom politischen Widerstand in Bergedorf. Das komplette Programm findet sich unter www.woche-des-gedenkens.de.