Kirchwerder. Verein WeField pflanzt an zwei Tagen in Kirchwerder Hecken und einen kleinen Wald. Nun werden noch helfende Hände gesucht.
Auf dem Hof Eggers in der Ohe soll bald kräftig gegraben und gepflanzt werden: Der Verein WeField plant an zwei Sonnabenden Pflanzaktionen auf dem Hofgelände am Kirchwerder Mühlendamm 5. Entstehen soll dabei ein begehbarer und erlebbarer Waldgarten, kündigt der Verein an, der Ende 2019 von den Brüdern Lasse und Finn Peters und weiteren Freunden gegründet worden ist. Ziel der Gruppe junger Menschen ist es, CO₂ auf ungenutzten Flächen zu binden und dafür lebensarme Flächen in Ökosysteme für Tiere, Pflanzen und Menschen zu verwandeln.
Schon vor zwei Jahren hatte WeField für ihr erstes Langzeitprojekt „Stadtwald für Hamburg“ am Rundweg vom Hof Eggers eine essbare Hecke aus etwa 80 Nuss- und Obstbäumen sowie einen wilden Laubwald aus Pappeln, Eiben und Weiden gepflanzt. Die Bäume und Hecken hätten sich „okay“ entwickelt, resümiert Finn Peters. Während beispielsweise Stachelbeeren reichlich geerntet werden konnten, hätte das Pflanzen von Blaubeeren im Nachhinein aufgrund der Bodenverhältnisse gar keinen Sinn gemacht, erklärt Finn Peters, der in Kaltenkirchen aufgewachsen ist.
Grüne Inseln und ein Tiny Forest für Hof Eggers in Kirchwerder
Aus diesen Erfahrungen habe man gelernt und im vergangenen Jahr entsprechend nachgepflanzt, berichtet Peters, der auch von weiteren Vereinsprojekten im Kreis Segeberg, in Hollenstedt sowie mitten in Hamburg in der HafenCity oder Eimsbüttel berichten kann. „Es hat sich viel getan“, stellt Finn Peters zufrieden fest, der auf etwa zwölf aktive Mitglieder und 30 Mitglieder im erweiterten Kreis bauen kann.
Um bei der Pflanzaktion zum Spaten zu greifen, ist keine Vereinsmitgliedschaft notwendig. Gebraucht werden zahlreiche helfende Hände, der Verein freut sich über jede Freiwillige und jeden Freiwilligen. Schließlich gibt es einiges zu tun: Die etwa 3600 Quadratmeter große Fläche neben dem Viehstall, der vor drei Jahren für die Mutterkuhherde des Hofes gebaut worden ist, wurde bislang vor allem als Heuballenlager genutzt. Dadurch sei die Fläche teilweise heruntergewirtschaftet, stellt WeField fest.
Auch die Vereine Heckenretter und Miya sind dabei
Nun sollen dort Pflanz- und Blühinseln, Heckensysteme und ein Tiny Forest (Kleinwald) entstehen, um den ökologischen Mehrwert der Landschaft zu steigern. Auch ein Entwässerungskanal ist geplant, um vor allem im Winter das anfallende Oberflächenwasser abzuleiten und zugleich ein kleines Feuchtbiotop zu schaffen, das Lebensraum für Amphibien und Wasserinsekten bietet.
Bei der Auswahl der Pflanzen werde auf eine möglichst hohe Biodiversität und sich abwechselnde Blühperioden geachtet, um Insekten und anderen Tieren Nahrung und Schutz bieten zu können, teilt der Verein mit. Dafür haben sich der Hof und der Freundeskreis Hof Eggers neben WeField auch mit den gemeinnützigen Vereinen Heckenretter aus Hamburg sowie Miya aus Eberswalde zusammengetan.
Freiwillige können sich im Internet für die Pflanztage anmelden
Wie der Name Heckenretter schon erahnen lässt, setzen sie sich für den Erhalt von Hecken und für die Pflanzung neuer Wildhecken ein und sorgen dafür, dass sie naturschutzgerecht gepflegt werden. „Unser Ziel ist, dass wir in einigen Jahren ihre Früchte ernten können. Holunder, Hagebutten oder Schlehen werden dann zu hochwertigen Produkten verarbeitet, deren Verkauf wiederum die naturschutzgerechte Pflege von Wildhecken mitfinanziert. So soll ein regionaler Kreislauf rund um die Hecke entstehen“, erklärt der Verein.
Miya erinnert mit dem Vereinsnamen an den verstorbenen Botaniker und Pflanzenökologen Professor Akira Miyawaki, der sich bereits in den 1970er Jahren für die Wiederherstellung und den Schutz von natürlichen Waldökosystemen einsetzte. Im Laufe seiner Forschungen entwickelte er unter anderem eine Bewaldungsmethode, die heute weltweit als die Miyawaki-Methode bekannt ist. Bei der Baumauswahl für Hof Eggers wurde sich an der natürlichen Vegetation des Standorts in der Elbmarschlandschaft orientiert, erklärt WeField. So soll dort ein Feldulmen-Eschen-Auenwald entstehen.
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Beim ersten Pflanztag am Sonnabend, 28. Oktober, geht es vor allem um die Hecken, am Sonnabend, 4. November, werden Bäume für den Tiny Forest gepflanzt. Der Tagesablauf ist an beiden Tagen identisch: Los geht es um 10 Uhr mit einer Begrüßung und Einweisung, ab 11 Uhr wird gepflanzt. Gegen 14 Uhr gibt es eine Mittagspause mit einem gemeinsamen Essen aus Zutaten vom Hof. Danach soll erneut bis etwa 17 Uhr gepflanzt werden. Freiwillige, die das Projekt unterstützen möchten, melden sich an im Internet unter www.wefield.org.