Statt Temposünder zu überführen, stehen die Blitzanhänger tatenlos herum. So viel Geld nimmt Hamburg sonst mit den Geräten ein.
Wer hat in Bergedorf zwei Blitzer beschmiert und so außer Betrieb gesetzt? Dieser Frage geht derzeit die Polizei nach. Denn statt Temposünder zu erfassen und per Foto zu dokumentieren, stehen die Blitzanhänger quasi untätig am Curslacker Neuen Deich kurz vor der A25 sowie an der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Nettelnburg und Allermöhe-West. Unbekannte haben in der Nacht zu Dienstag das Visier mit heller Farbe besprüht, die Polizei hat daraufhin rot-weißes Flatterband an die Geräte angebracht.
Neben diesen beiden mobilen Blitzer werden auf Hamburgs Straße weitere 16 Geräte eingesetzt, die der Hansestadt einen regelrechten Geldsegen verschaffen. Im vergangenen Jahr ertappten die Geräte mehr als 700.000 Temposünder, in den ersten acht Monaten dieses Jahres zählte die Behörde bereits gut 400.000 Anzeigen.
Hamburg will 2024 zwei weitere mobile Blitzer anschaffen
An Bußgeldern und Gebühren kamen auf diese Weise knapp 34 Millionen Euro 2022 und 22 Millionen Euro von Januar bis August dieses Jahres zusammen. Zum Vergleich: Die 47 festen Blitzer in der Stadt kamen auf Einnahmen von auf 7,9 Millionen Euro in den ersten acht Monaten 2023. Im gesamten Vorjahr waren es 9,9 Millionen Euro.
Die Stadt will die Zahl der stationären Anlagen nicht verändern, aber im nächsten Jahr zwei neue Blitzeranhänger vom Typ Traffistar S 350 anschaffen. Laut Verkehrsbehörde lösen alle Blitzer in Hamburg erst bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von neun Kilometern pro Stunde aus.