Spadenland. 2800 Besucher amüsierten sich beim Spadenländer Oktoberfest. Am Sonntag tobten sich Kinder beim Spieleparcours aus. Spaß pur.

Das Oktober- und Kinderfest der Freiwilligen Feuerwehr Spadenland war ein Riesenerfolg. „Normalerweise veranstalten wir das Spadenländer Oktoberfest seit 1997 alle zwei bis drei Jahre, doch coronabedingt ist das letzte allerdings nun schon sechs Jahre her“, berichtete Timo Witthöft. Seine Kameraden und weitere Helfer hatten das große Zelt mit Bühne am Hofschläger Weg mit viel Liebe fürs Detail zünftig dekoriert. Die 37 Aktiven der Wehr, deren Partner sowie knapp 20 externe Helfer und die Herren aus der Ehrenabteilung legten am gesamten Wochenende tatkräftig mit Hand an. Livebands gab es am Freitag- und Sonnabendabend, etwa 2800 Menschen feierten nach Angaben der Organisatoren friedlich an beiden Abenden.

Die sogenannte Waschgruppe Schwormstedt der Ehrenabteilung ist für die Pflege der antiken Handlöschspritze zuständig (von links): Gerd Prorok, Manfred Witthöft, Günter Schwormstedt und Bernd Busch sowie Manfred Witthöft und Heinz Reimers (vorn).
Die sogenannte Waschgruppe Schwormstedt der Ehrenabteilung ist für die Pflege der antiken Handlöschspritze zuständig (von links): Gerd Prorok, Manfred Witthöft, Günter Schwormstedt und Bernd Busch sowie Manfred Witthöft und Heinz Reimers (vorn). © Gabriele Kasdorff | Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de

„Zum Kinderfest erwarten wir etwa 250 bis 300 Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren“, sagte Feuerwehrmann Witthöft zu Beginn des Spektakels. Bereits um 13 Uhr strömten Eltern mit ihren Kids auf den Platz, schnell waren die Hüpfburgen und die Kletterburg an Strohballen entdeckt. Insbesondere die Frauen der Feuerwehrmänner betreuten die neun Stationen des Kinderspielparcours, an deren Ende sich jedes Kind eine Tüte mit kleinen Geschenken aussuchen durfte. Kleine Rucksäcke, die selber bemalt werden konnten, waren für die Kleinen der Renner.

Spadenländer Oktoberfest: Am Sonntag eroberte der Nachwuchs das Zelt

Jedoch zuvor ging es zum Kinderschminken, dort stand unter anderem Carolin Busch mit Farbe und Schwämmchen bereit, um der dreijährigen Ida ein Einhorn auf die Wange zu zaubern, während der Bruder ein Tigergesicht am anderen Schminktisch erhielt. Mutter Sarah Sooth (30) strahlte. Ihr Vater und Bruder sind in der Wehr aktiv, sie und ihre Familie wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft: „Mein Sohn Jonas wurde zwei Wochen vor dem letzten Oktoberfest geboren, er ist jetzt sechs Jahre alt. Daher waren wir sehr lange nicht mehr hier.“ Jonas wünschte sich einen Yoda aus Star Wars auf der Wange, den Carolin Busch auch super hinbekam.

Ein Einhorn auf Idas Wange, von Carolin Busch kunstvoll gemalt, da strahlen die Kleine und Mama Sarah Sooth.
Ein Einhorn auf Idas Wange, von Carolin Busch kunstvoll gemalt, da strahlen die Kleine und Mama Sarah Sooth. © Gabriele Kasdorff | Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de

Verschiedene Wurfspiele wie Leitergolf, bei dem Lisa Madadi den Kindern die Wurftechnik der Bälle am Bad erläuterte, aber auch Bausteinstapeln, Zielschießen und Maßkrugstemmen sowie eine Bastelecke wurden gern bespielt. Spannend fand der Nachwuchs auch die Pieper-Station, an der die Kinder Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr nachspielen konnten – eine Tierrettung, einen Löscheinsatz und Erste Hilfe wurden dort abwechselnd geprobt.

Spaß auf der langen Rollenrutsche

Fynn Lasse (6) hatte eine zünftige Lederhose an – und richtig Spaß auf der langen Rutsche, über deren Räder er mit einer Holzplatte geschwind um die Kurve flitzte. Vater Jan Rieken (35) genoss die Freude seines Juniors, er selber hatte bereits am Freitag beim Oktoberfest mit seinen ehemaligen Kameraden gefeiert.

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Günter Schwormstedt aus der Ehrenabteilung, die eine antike Handlöschspritze von 1902 pflegt, blickte entspannt über die Festwiese: „Hier ist immer alles friedlich. Sollte es mal irgendwo einen Konflikt geben, lösen das die Feuerwehrmänner. Vor denen haben die meisten mehr Respekt als vor der Polizei. Aber das ist fast nie nötig.“ Stolz präsentierten Schwormstedt und seine Mitstreiter die Löschspritze, die früher von zwei Pferden gezogen und mit Muskelkraft bedient wurde. „Die Helme von früher, die oben auf der Spritze befestigt sind, passen kaum noch jemanden, früher waren die Köpfe viel kleiner“, berichtete er. Neben dem wunderschönen Stück konnten die Besucher auch drei ältere Feuerwehrfahrzeuge besichtigen.

Wegen Regen ins Festzelt geflüchtet

Nach dem gegen frühen Nachmittag kräftig einsetzenden Regen flüchteten alle in das Festzelt, ließen sich jedoch nicht beirren. Die Kleinen malten und spielten im Bällebad, die Erwachsenen verspeisten genüsslich leckere Torten. Gelegentlich wurde auch das erste Bier getrunken. Bis 18 Uhr spielte im Festzelt eine Blaskapelle und verbreitete den Flair eines richtigen Oktoberfestes. Am Sonntagabend blieb den Kameraden und ihren Helfern nur noch das Aufräumen. kas