Bergedorf. Erstmals gibt es auch Zahlen für die neue Fahrradpannenhilfe. ADAC-Experte hat Tipps, wie Verkehrsteilnehmer mobil bleiben.

Ein milder Winter sorgte für weniger Pannen in Hamburg – das zeigt die ADAC-Bilanz für das Jahr 2022. Die Zentrale der Pannenhilfe Nord an der Kurt-A.-Körber-Chaussee in Bergedorf dürfte erfreut darüber sein, denn hier werden alle Einsätze für die Region koordiniert. Insgesamt rückten die Gelben Engel im vergangenen Jahr zu 186.067 Pannen in Hamburg aus, ein Jahr zuvor waren es mit 193.258 Einsätzen knapp 3,7 Prozent mehr. Bundesweit verzeichnete der ADAC 3.413.488 Einsätze.

Defekte oder kaputte Starterbatterien sorgten mit einem Anteil von 43 Prozent am häufigsten für Einsätze, erklärt Pressesprecher Christof Tietgen. Jedes vierte Mal gab es aber auch Probleme mit Motorschäden. In zehn Prozent der Fälle sorgten defekte Lichtmaschinen, Anlasser oder die Bordelektronik für Einsätze.

ADAC Hamburg: Mehr Einsätze bei Pannen von E-Autos

Obwohl die Einsatzzahlen insgesamt zurückgingen, mussten die Gelben Engel Fahrern von E-Autos häufiger helfen, als im Jahr zuvor: 52.000 Mal versorgten die Pannenhelfer liegengebliebene E- und Hybrid-Fahrzeuge. „Die Einsätze bei E-Autos haben sich deshalb so stark erhöht, weil die Zulassungszahlen gestiegen sind“, erklärt Christof Tietgen die Entwicklung. Der Anteil der Starterbatteriepannen liege hier sogar noch höher als bei mit Kraftstoff betriebenen Autos, weil es weniger andere Verschleißteile gebe.

Absoluter Rekordtag war im vergangenen Jahr der 19. Dezember, also der Montag vor Heiligabend: Ganze 17.436 mal rückte der ADAC bundesweit aus. Generell seien Batterien im Winter besonders empfindlich, berichtet Tietgen: „Je kälter es draußen ist, desto anfälliger werden auch die Batterien“. Deshalb rät er Autofahrern, vorzusorgen: „Man sollte sein Auto wirklich pflegen und regelmäßig warten lassen. Das sorgt dafür, dass viel weniger Pannen passieren“, appelliert er.

Fahrradpannenhilfe: 5500 Fahrräder repariert

Vorsorgen kann man aber auch durch das regelmäßige und vor allem rechtzeitige Ansteuern einer Tankstelle: In 7000 Fällen musste der ADAC ausrücken, weil Fahrzeuge keinen Kraftstoff mehr im Tank hatten. „Viele fahren ihren Tank immer bis auf den letzten Tropfen leer. Das sollte man wirklich vermeiden“, rät der ADAC-Experte. Auch E-Autofahrer sollten schon im Vorhinein ganz genau planen, wo sich Ladesäulen befinden – und nicht vergessen, dass auch Akkus sich im Winter schneller entladen.

Neben Einsätzen für Autopannen konnte erstmals auch Bilanz für die im Juni gestartete Fahrradpannehilfe gezogen werden, bei der normale ADAC-Autos auch für Fahrradfahrer im Einsatz waren: Bis zum Jahresende 2022 wurden in Hamburg 5500 defekte Fahrräder direkt vor Ort repariert, in 77 Prozent waren platte Reifen Grund für den Einsatz.

ADAC-Auto wie eine Fahrradwerkstatt ausgestattet

„Wenn Sie eine schöne Fahrradtour machen und plötzlich einen Platten haben, kann der ADAC kontaktiert werden. Der kommt dann direkt zum Ort des Geschehens und repariert das Fahrrad“, erklärt Tietgen das Konzept. Das ADAC-Auto sei wie eine Fahrradwerkstatt mit Schläuchen, Ketten und anderem Zubehör ausgestattet. Damit der Service genutzt werden kann, müsste das defekte Fahrrad lediglich auch mit dem Auto erreichbar sein.