Bergedorf. Bis August gibt es nur noch 63 freie Termine im Standesamt Bergedorf. In anderen Bezirken sieht es sogar noch schlechter aus.
Haben Hamburgs Standesämter zu wenig Zeit für Trauungen? Eine entsprechende Aussage aus dem für Hamburg federführenden Harburger Standesamt hatte Ende Januar die CDU-Bürgerschaftsfraktion zu einer Schriftlichen Anfrage veranlasst. Und aus der Senatsantwort geht nun hervor: Wer in Bergedorf heiraten möchte, muss sich tatsächlich ziemlich sputen. Freie Termine gibt es im Februar und März keine mehr, im April nur noch zwei. Und mit 63 freien Zeitfenstern in den vier Monaten von Mai bis August wird die begehrte Sommer-Hauptsaison wohl auch schnell ausgebucht sein.
In anderen Bezirken sieht es sogar noch düsterer aus: Eimsbüttel etwa hat bis August nur noch 35 Termine frei, Altona nur 24. Lediglich Harburg bietet Verliebten ausreichend Möglichkeiten und hat noch 141 Zeitfenster bis August zur Verfügung.
Anmeldungen, Geburten und Sterbefälle haben Priorität vor der Trauung
Woran liegt es? Es gebe insgesamt mehr Geburten und mehr Sterbefälle, auch komplexere Verfahren, heißt es in der Senatsantwort. Das Personal ist also arg eingebunden. Zudem muss zwischen der Trauung selbst und der Anmeldung zur Trauung unterschieden werden: Letztere muss, wie auch Geburten und Sterbefälle, im Standesamt am jeweiligen Wohnort vorgenommen werden, so schreibt es das Gesetz vor. Ein Bergedorfer Paar kann sich also nur hier an der Wentorfer Straße auch zur Trauung anmelden, aber dann ganz woanders heiraten. Die Standesämter, so heißt es in der Senatsantwort, müssten also Prioritäten zugunsten ihrer gesetzlichen Aufgaben setzen. Auch in Bergedorf meldeten sich im Jahr 2022 insgesamt 657 Paare zur Eheschließung an, aber „Ja“ sagten hier nur 467 Verliebte.
Insgesamt ist die Zahl der Trauungen im Bezirk aber trotzdem weitgehend stabil. Nur 23 Hochzeiten weniger waren es im Vorjahr. Besonders viele Hochzeiten gab es im September (68), aber auch im Juni (52) und im Dezember (56).