Hamburg. Bezirkspolitik wollte die S-Bahn Mittlerer Landweg mit der U-Bahn in Mümmelmannsberg verbinden. Aber daraus wird nichts.
Schlechte Karten für die erhoffte neue Buslinie durch Boberg: Die Hamburger Verkehrsbehörde hat am Freitag dem Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung mitgeteilt, dass sie keine Chance sehe, dem einstimmigen Votum des Gremiums aus dem Januar zu entsprechen – und dass sie auch keinen Referenten des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) zu dem Thema in die nächste Sitzung des Gremiums entsenden werde.
Auf Antrag der CDU war dort vor zwei Wochen beschlossen worden, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die S-Bahnstation Mittlerer Landweg per Linienbus über Boberg mit der U-Bahnhaltestelle in Mümmelmannsberg zu verbinden. Mit dem erhofften neuen Angebot der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) sollten die Boberger erstmals direkt an beide Bahnlinien angebunden werden und die Menschen aus Billwerder das Nahversorgungszentrum in Boberg ohne privaten Pkw erreichen können. Nebenbei wäre das Dünenhaus im Naturschutzgebiet Boberger Niederung dann per Linienbus erreichbar. Auch das eine Premiere.
Öffentlicher Nahverkehr: Absage der Behörde wird im Ausschuss diskutiert
Die Behörde bestätigt in ihrer Antwort zwar, dass die Verbindung der beiden Bahnlinien per Bus durchaus sinnvoll wäre. Doch Chancen zur Realisierung sieht sie nicht: „Aufgrund der mit der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Mindereinnahmen derzeit herausfordernden finanziellen Rahmenbedingungen kann die Verknüpfung in der Angebotsplanung im Busverkehr kurzfristig nicht umgesetzt werden“.
„Ich bin sprachlos“, schreibt CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh in einer ersten Reaktion. Er hatte die Verlängerung der beliebten „Deichflitzer“-Linie 530 über ihre bisherige Endhaltestelle Mittlerer Landweg ins Gespräch gebracht. „Was hat das eigentlich mit der Pandemie zu tun, wenn man doch in allen Bereichen die Mobilitätswende will?“, ärgert sich Froh.
Die Absage der Behörde wird in der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses am Montag, 13. Februar, öffentlich diskutiert. Beginn ist um 18 Uhr im großen Saal des Bergedorfer Rathauses (Wentorfer Straße 38).