Bergedorf. Wohnungsbau in Bergedorf: Die Arbeiten am Mohnhof sind gestartet. Interessenten müssen sich jedoch noch gedulden.

Zwei Monate nach dem Abriss des alten Glunz-Kaufhauses herrscht jetzt wieder Leben auf der Baustelle an der Mohnhof-Kreuzung. Ein Spezialbagger sorgt für den festen Stand des künftigen Wohnkomplexes, der einen fünfstöckigen Gebäuderiegel entlang der Hauptverkehrsstraße umfasst sowie ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus im geplanten Park dahinter.

„Ein sehr anspruchsvolles Baufeld“, sagt Andreas Schulze-Wewezer, Projektleiter beim Hamburger Baukonzern Otto Wulff, der die Pläne für insgesamt 76 Mietwohnungen im Auftrag der Firma Glunz Immobilien nun bis Mitte 2024 umsetzt. Die Baukosten liegen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Wohnungsbau in Bergedorf: Gelände fällt nach hinten um etliche Meter ab

Schwierig ist dabei das Gelände, fällt es doch vom Mohnhof aus nach hinten um etliche Meter bis zum ehemaligen Glunz-Parkplatz ab. Um trotzdem die Baugrube ausheben zu können, braucht es den jetzt aufgefahrenen Bagger, der nichts anderes als ein riesiger Erdbohrer ist.

Der mächtige Erdbohrer hat seine Arbeit aufgenommen.
Der mächtige Erdbohrer hat seine Arbeit aufgenommen. © Matti Noetzel

„Er setzt Bohrpfahlwände zur Absicherung der direkt angrenzenden Gebäude sowie für den provisorischen Berliner Verbau an der Kreuzung Mohnhof“, erklärt Bauingenieur Schulze-Wewezer. „Im Fußweg werden dort Stahlträger gut acht Meter tief ins Erdreich eingebracht und die Zwischenräume mit Holzbohlen ausgefüllt. Das sichert die Straße und verschafft uns die Möglichkeit, die dahinter liegende, zwei Etagen tiefe alte Kellermauer freizulegen und abzutragen.“

„Wir gehen davon aus, alles im Spätsommer 2024 bezugsfertig zu haben“

Bis Ende November soll dieser Teil der Arbeiten dauern. Dann erst beginnt der Neubau – mit der wieder zwei Stockwerke tief in die Erde reichenden Außenwand am Mohnhof. „Steht sie, wird der Berliner Verbau entfernt, der alte Fußweg wieder verfüllt und mit dem Rohbau der beiden künftigen Gebäude begonnen“, sagt Andreas Schulze-Wewezer. Etwa ein Jahr soll das dauern, dann folgt der Innenausbau.

„Wir gehen davon aus, alles im Spätsommer 2024 bezugsfertig zu haben“, sagt Max Hartenstein von Glunz Immobilien. Ob das angesichts der aktuellen Lage im Bausektor, vor allem der Materialknappheit, einzuhalten sei, mag er zwar nicht vorhersagen. „Aber wir arbeiten alle zusammen mit Hochdruck daran.“

Die Vermarktung wird erst Ende 2023 beginnen – in einem Büro neben dem Baufeld

Tatsächlich erreichen Glunz Immobilien längst schon Anrufe und E-Mails interessierter Mieter, die sich eine der zwischen 35 und 86 Quadratmeter großen, überwiegend barrierefreien Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen reservieren wollen. „Das liegt an der prominenten Lage direkt neben der Bergedorfer City“, weiß Hartenstein.

Die Vermarktung werde aber erst Ende 2023 beginnen – in einem Projektbüro, das dann gleich neben dem Baufeld in einem der leerstehenden Geschäfte an der Mohnhof-Kreuzung öffnet. Ebenfalls dort werde in den kommenden Wochen auch die Firma Otto Wulff ihr Baubüro einrichten. „Es ist ein gutes Gefühl, nach all den Jahren nun endlich so konkret planen zu können“, sagt Max Hartenstein.