Bergedorf. Händler sprechen von einer “guten“ Saison. Bis zu 50 Prozent Rabatt gibt es jetzt auf Sommermode. Welche Trends beliebt sind.
Luftige Kleider, ausgefallene Muster und kräftige Farben – diese Trends im Sommer 2022 sind in Bergedorf besonders beliebt. Doch obwohl das heiße Wetter anderes vermuten lässt: In den Modegeschäften neigt sich die Saison bereits dem Ende zu. Und obwohl die generelle Konsumneigung anderes vermuten lässt, sind die Bergedorfer durchaus auf Schnäppchenjagd im Bereich Sommermode.
Im Einzelhandel hat in der letzten Juli-Woche der mittlerweile nur noch inoffizielle Sommerschlussverkauf begonnen, weil der Gesetzgeber den Händlern erlaubt, jederzeit Rabattaktionen zu starten. Auch vor dem Geschäft Azul Mode von Martina Willhoeft hängen reduzierte Kleider. „Es war eine gute Saison, vieles ist ausverkauft“, sagt die 51-Jährige – trotz der Inflation. Gerade mit Blick auf das Wetter ist sie zufrieden. „Bei den Temperaturen wird sicherlich noch einiges aus der Sommerkollektion weggehen.“ Sehr knallige Farben seien besonders beliebt – auch der leichte Stoff Viskose sei gefragt. In ihrer Boutique ist jetzt vieles um 30 bis 50 Prozent heruntergesetzt. Zum Beispiel kostet ein buntes Sommerkleid 49 Euro (vorher 69), ein Strohhut wurde von 29 auf 19 Euro reduziert.
Sommermode ist jetzt günstiger zu haben – bis zu 50 Prozent Rabatt
Auch bei Malibu in der Sachsentor-Passage können jetzt Schnäppchen gemacht werden. Inhaber Manfred Stoesky hat dieses Jahr ebenfalls viele Muster in allen Formen und Farben auf Lager. „Grün und pink liefen gut, bei den Männern auch mintgrün.“ Genau wie im Sommer 2021 kann der 62-Jährige sich über die Kundenzahlen nicht beschweren. Bunte Herrenshorts kosten bei ihm jetzt 49 Euro (vorher 89), eine Strandtasche ist auf 15 Euro reduziert.
Froh über die große Nachfrage ist auch Karin Jandt, Geschäftsführerin von Gerry Weber. Kleider in den Trendfarben kosten jetzt 30 und 35 Euro weniger als vorher und bewegen sich in der Preisspanne 60 und 85 Euro. Bis Sonnabend gibt es auf reduzierte Ware zudem noch zusätzlich 30 Prozent Rabatt.
Doch nicht überall fällt die Bilanz rosig aus. In der Boutique Lilly’s Modeschmuck und Accessoires in der Straße Hinterm Graben steht Assja Kasskas hinter der Kasse. „Es ist schon zu spüren, dass manche Leute länger überlegen, ob sie etwas kaufen sollen“, sagt die 36 Jahre alte Bergedorferin, die aber eines verspricht: „Auf dem Markt ist einiges teurer geworden, aber wir versuchen die Preise konstant zu halten.“ Einen Jumpsuit hat Kasskas gerade von 65 auf 35 Euro reduziert, ein orangenes Sommerkleid von 39 auf 29 Euro.
Auf genau solche Schnäppchen hat es auch Ingrid Hans aus Glinde abgesehen – sie schlendert durch die Fußgängerzone in der City. Gerade hat die 76-Jährige eine dünne Jogginghose in pastelllila erworben. „Jetzt gucken ich noch mal nach einem Kleid oder Rock“, sagt sie.
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Etwa 29.000 Menschen besuchen täglich das CCB
Die gewisse Shoppinglust kann auch CCB-Manager Lutz Müller trotz aller widrigen Einflüsse nicht übersehen. „Mit Kundenzahlen von bis zu 29.000 Menschen täglich im Center haben wir noch nicht ganz das Vor-Corona-Niveau erreicht. Aber die Leute reagieren eben immer noch auf Preise.“
Das Bergedorfer Einkaufshoch überrascht insofern, als das Konsumbarometer gegenwärtig laut Brigitte Nolte, Geschäftsführerin des Handelsverband Nord, ein „historisches Sommer- und Allzeittief“ mit einem Wert von 86 ausweist. Zum Vergleich: Vor Pandemiebeginn lag dieser Index bei 100. Dies gelte nicht nur für Modeartikel, sondern beispielsweise auch für Möbel oder bestimmte Lebensmittel aus dem Bio- oder Fair-Trade-Bereich. Dass hingegen die Konsumlaune in Bergedorf stimme, überrascht Brigitte Nolte weniger: „Bergedorf hat im Zentrum sehr gute bauliche Voraussetzungen.“