Bergedorf. Der kostenfreie Parkplatz mitten in Bergedorf weckt viele Begehrlichkeiten – zumal in der Umgebung viel Neues entstehen soll.

An Attraktivität kann er es mit Schloss oder Rathaus bei Weitem nicht aufnehmen – an Beliebtheit aber durchaus. Der Frascatiplatz zwischen Curslacker Neuer Deich und Neuer Weg ist als kostenloser Parkplatz und Veranstaltungsfläche von großer Bedeutung für den Bezirk Bergedorf und auch die Umlandgemeinden. Weil die triste Split- und Asphaltfläche aber arg in die Jahre gekommen ist, wurde vom Bezirk bereits Anfang 2022 einneues Mobilitätskonzept angeschoben. Nun geht es los: Zum Auftakt sollen zunächst ab Ende Mai alle Nutzer des Platzes befragt werden – online und vor Ort auf dem „Fras“.

Ziel ist eine umfassende Bestandsaufnahme – mit ersten Ideen „wie der Frascatiplatz nachhaltig und umsichtig unter Berücksichtigung der genannten Gesichtspunkte weiterentwickelt werden kann“, heißt es aus dem Bergedorfer Bezirksamt. Die Nutzer werden jetzt gefragt, wie sie den Platz hauptsächlich nutzen. Die Ergebnisse sollen dann in die Planungen einfließen.

Parken in Bergedorf: Umfrage zum Frascatiplatz

Schon jetzt ist klar: Auf die Planer wartet eine nahezu unlösbare Aufgabe. Denn der Platz weckt von allen Seiten Begehrlichkeiten. Einerseits soll der „Fras“ unbedingt kostenfreie Parkfläche bleiben, mahnt der Bergedorfer Wirtschaftsverband WSB. Sowohl Pendler als auch Kunden der nahen Bergedorfer City parken hier gern kostenlos und ohne Zeitlimit. Andererseits sollen auch weiter Jahrmärkte, Puppentheater oder Zirkusse ihre Zelte auf dem Frascatiplatz aufschlagen können – was bauliche Grenzen setzt und etwa eine komplette Versiegelung der Fläche mit Asphalt unmöglich macht.

Hinzu kommt, dass die Bedeutung des Frascatiplatzes sogar noch weiter steigen wird, stellt das Bezirksamt fest. Denn er sei „als Teil des Entwicklungsraumes Urbanes Bergedorf-Südost Gegenstand zahlreicher strategischer Planungen und größerer Bauvorhaben“.

Das gesamte Gebiet bis zur A25 wird neu entwickelt

Zum Beispiel soll hier im Zuge des Veloroutenkonzeptes ein Teil des Radschnellweges verlaufen. Und im Umfeld gedeihen zahlreiche weitere Pläne: Ein Stück hoch an der Autobahn soll der Innovationspark mit vielen Betrieben entstehen; am nahe gelegenen Schleusengraben wächst zudem der Wohnungsbau. Der „Fras“ wird also für noch weit mehr Menschen als jetzt Teil des Lebens- und Arbeitsumfeldes sein, ein Platz im bebauten Herzen.

Gleichzeitig geht es um seine Bedeutung für die Mobilität der Bergedorfer und ihrer Gäste – von Car-Sharing über Rad und Roller bis zum E-Auto. Das Bezirksamt Bergedorf erarbeitet das Konzept deshalb gemeinsam mit den Mobilitätsexperten des niederländischen Büros Goudappel sowie dem Unterauftragnehmer Cities For Future.

„Ein künftiges Mobilitätskonzept muss an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer des Frascatiplatzes ausgerichtet sein“, fasst Bezirksamtsleiter Cornelia Schmidt-Hoffmann zusammen. „Genau das wollen wir mit der folgenden Bestandsaufnahme sicherstellen.“ Den Link zur Online-Befragung gibt es allerdings noch nicht – er soll in der kommenden Woche auf der Homepage des Bezirksamtes veröffentlicht werden.