Bergedorf-West. Quartierszentrum mit Einzelhandel und Wohnungen entsteht an Stelle des alten Einkaufszentrums. Areal umfasst 24.400 Quadratmeter.
Der städtebauliche Wettbewerb für das neue Quartierszentrum Bergedorf-West nördlich der S-Bahnstation Nettelnburg ist entschieden. Unter sieben eingereichten Beiträgen entschied sich die Jury aus Vertretern von Bezirksamt und Bezirkspolitik, Projektentwickler RI Partners und Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing für den Entwurf des Hamburger Architektenbüros KPW Papay Warncke und Partner. RI Partners vertritt den langjährigen Grundeigentümer des bestehenden Einkaufszentrums Bergedorf-West.
Das 24.400 Quadratmeter große Planareal umfasst nicht nur das alte Einkaufszentrum (EKZ) und die nördlich angrenzende Wochenmarktfläche Werner-Neben-Platz, sondern erstreckt sich auch östlich davon auf den heutigen Park-&-Ride-Platz und grenzt damit an die Flächen von Aldi und Budnikowski.
Wohnraum für Senioren, Auszubildende und Familien soll entstehen
„Der Siegerentwurf überzeugte die Jury mit seiner städtebaulichen Idee eines neuen zentralen Platzes für das Quartierszentrum“, erklärt RI-Partners-Sprecher Niels Rademacher. „Mit diesem zentralen Platz und einer Umgestaltung des Werner-Neben-Platzes werden neue öffentliche Räume geschaffen, die durch die Neuordnung der Gewerbenutzungen und Nahversorger belebte städtebauliche und freiraumplanerische Qualitäten wachsen lassen.“
Außerdem soll dort Wohnraum für Senioren, Auszubildende und Familien entstehen. Es sind sowohl Eigentumswohnungen als auch Mietwohnungen mit dem üblichen Anteil von 30 Prozent öffentlich gefördertem Wohnungsbau geplant. Sie sollen zusammen mit dem südlich angrenzenden neun Etagen hohen Wohnblock der Bergedorf-Bille in ihrer Mitte einen ruhigen Freiraum bilden, der von den Bewohnern gemeinschaftlich genutzt werden kann.
Mindestens 100 Millionen Euro soll die Bausumme für das neue Zentrum betragen, dessen zentraler Quartiersplatz in Anlehnung an den Spritzenplatz in Altonas Szeneviertel Ottensen dreieckig angelegt wird. „Ein neuer Spritzenplatz für Bergedorf-West“ lautete dann auch das Motto, unter dem das jetzige Hamburger Siegerteam an die Arbeit ging.
Projekt wird am 24. Februar im Ausschuss vorgestellt
Anders als heute soll der Zugang zum neuen Zentrum von der S-Bahnstation aus nicht mehr über eine Brücke und dann unter dem Bergedorf-Bille-Gebäude hindurch erfolgen, sondern ebenerdig in nordöstlicher Richtung zur Fläche des heutigen Park-&-Ride-Platzes führen.
„Die Gestaltung der Fläche zwischen S-Bahn und unserem Plangebiet obliegt dann den Planern, denen die Verwendung der Rise-Mittel anvertraut ist“, sagt Niels Rademacher. Für die 150 Park-&-Ride-Plätze, die dem Projekt weichen müssen, soll es nach seinen Worten Ersatz in einer Quartiersgarage geben, wenn auch wohl in kleinerer Zahl. „Derzeit sind da ja auch immer nur zwölf Plätze belegt.“
Lesen Sie auch:
„Mit dieser Planung besteht für Bergedorf-West die Chance auf eine echte Verbesserung der räumlichen Situation“, sagt Baudezernent Uwe Czaplenski. „Wir entwickeln neue Räume, und für den Stadtteil entstehen zeitgemäße Angebote der Versorgung, des Zusammenlebens und ein guter Mix an neuen Wohnungen.“ Besonders erfreulich sei, dass diese Entwicklung parallel zu der Entstehung von Oberbillwerder auf den Weg gebracht werden könne.
Am Mittwoch, 24. Februar, stellt RI Partners das Projekt im Bergedorfer Stadtentwicklungsausschuss vor, der erste Grundstein könnte im Frühjahr 2024 gelegt werden.