Hamburg. Bislang gibt es nur 34 Plätze in der Tagespflege im Bezirk Bergedorf. Nun kommen weitere hinzu. Die Details.
Bislang verfügt der Bezirk Bergedorf über gerade mal 34 Plätze für die Tagespflege. Genügt das bei einer immer älter werdenden Bevölkerung, was sich auch unter den mehr als 131.000 im Bezirk lebenden Menschen widerspiegelt? Gewiss nicht, sagt die Geschäftsleitung des Begegnungszentrums im Park (BiP) und richtet eines ihrer Kernangebote im Haus im Park direkt auf diesen Missstand aus. Voraussichtlich zum Februar 2023 sollen 32 Tagespflegeplätze auf einmal geschaffen werden, wenn das gesamte erste Stockwerk am Gräpelweg 8 umgebaut wird.
„Wir wollen jetzt, wo wir intensiv planen, zwei Fragen beantwortet wissen“, sagt Johann Berz aus dem Vorstand des BiP, „zum einen, ob überhaupt der Bedarf besteht. Und zum anderen suchen wir Mitarbeiter.“ Das mit dem Bedarf kann bereits aus bundesweiten Statistiken beantwortet werden: Im Jahr 1999 gab es in Deutschland 2,02 Millionen Pflegebedürftige, 2019 waren es schon 4,13 Millionen Deutsche – Tendenz weiter steigend wegen des demographischen Wandels.
Tagespflege: 450 Quadratmeter im Haus im Park
450 Quadratmeter für die Tagespflege in der ersten Etage des BiP könnten zur Verfügung stehen, die, wenn dem Nutzungsänderungsantrag zugestimmt wird, zu Jahresbeginn 2023 nur geringfügig umgestaltet werden muss. Sichtschutz und Pflegebad kommen neu hinzu, behindertengerechte Vorrichtungen sind bereits vorhanden.
Die Einrichtung ist für Menschen der Pflegegrade 2 bis 4 und Demenzerkrankte interessant, die zu Hause wohnen, tagsüber aber eine Betreuung benötigen. So ein Angebot könnte besonders für berufstätige und pflegende Familienangehörige sinnvoll sein, weil die Pflegebedürftigen für zwei bis vier Tage in der Woche abgegeben werden können. So könnten bis zu 70 Menschen pro Woche in der Tagespflege unterkommen.
Tagespflege: Räume sollen wohnlich werden
Geplant sind zwei Aufenthaltsräume sowie auch ein Ruheraum mit Liegen, dazu weitere funktionale Räume fürs Spielen, Basteln, Werken, Kochen. Sogar eine Musikecke zum Hören und selber Musizieren ist angedacht. „Insgesamt zielt unser räumliches Konzept darauf, der Behandlung, Förderung und Pflege von Menschen mit Demenz beizutragen. Wir wollen es auch möglichst wohnlich halten und keine medizinische Anstalt darstellen“, stellt sich Johann Berz vor.
Die Mitarbeiterfrage ist ebenfalls essenziell. Pflegeleitung plus Stellvertreter, zwei Pflegekräfte sowie Pflegehelfer, das braucht es allemal. „Wenn ich keine Leitung habe, kann ich auch nichts bei der Krankenkasse beantragen“, weiß Berz.
Ergotherapie läuft bereits
Mit seinem Vorstandskollegen Rüdiger-Horst Bambach hofft Berz, dass zum Jahresende die Übernahme des Haus im Park von der Körber-Stiftung zum BiP vollendet wird. Die Tagespflege in Etage 1 ist ein Zukunftsprojekt, bereits auf Hochtouren läuft die physikalische Therapie – ab 1. Mai auch mit ergotherapeutischem Angebot – sowie das Restaurant im Park im Erdgeschoss. Vervollständigt wird das Begegnungszentrum wohl im Sommer 2022 durch das „Öffentliche Wohnzimmer“ im bisherigen Foyer.
Wer einen Platz in der künftigen Tagespflege reservieren möchte, kann bereits jetzt unverbindlich anmelden: Telefon 040/78 01 17 17, E-Mail tagespflege@bip-bergedorf.de oder über www.tagespflege-im-park.de/Anmelden.